Bilddokumente und Informationen zur Geschichte des Dorfes Kuschkow aus der Spreewaldregion in der Niederlausitz

 

 

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Kuschkow am nördlichen Rand der Niederlausitz

Dies ist die private Website von Doris Rauscher, aufgewachsen als Doris Jäzosch in Kuschkow, die ältere Tochter des Müllermeisters Manfred Jäzosch und seiner Ehefrau Jutta Jäzosch, geborene Thiele. Großvater war der Kuschkower Schmied und spätere Müllermeister Bernhard Jäzosch. Ziel der Website ist es, möglichst viele der noch existierenden Dokumente, Fotos und Berichte mit ortsgeschichtlichem Bezug zu Kuschkow der Öffentlichkeit vorzustellen. Die Website versteht sich als persönliche Familien- und Heimatseite und gleichzeitig als sachliches Informationsangebot und digitales Archiv zur Dorfgeschichte. Die Bearbeitung der Website mit allen Unterseiten erfolgt gemeinsam durch Doris und Norbert Rauscher.

Oben sehen Sie drei Bildausschnitte aus historischen Fotos, die vollständig mit Hintergrundinformationen und Angaben zu den Bildquellen weiter unten gezeigt werden. Die Inhalte dieser Website mit Unterseiten werden nach bestem Wissen regelmäßig aktualisiert und erweitert, je nach zur Verfügung stehenden Dokumenten und Erkenntnissen. Anregungen, Korrekturen und sonstige Hinweise werden gern entgegengenommen und eingearbeitet, Kontaktdaten siehe ganz unten.

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Seitenübersicht

Startseite Kuschkow-Historie ‒ Das Dorf Kuschkow und seine Geschichte in Bildern und Texten

Die Kuschkower Mühle ‒ Mühlengeschichte und die Müllerfamilien Wolff / Jäzosch

Die Schmiede der Familie Jäzosch ‒ Geschichte einer Dorfschmiede mit ihren Familien ab 1435

Jutta Jäzosch, geborene Thiele ‒ Familiengeschichte Thiele mit Flucht und Vertreibung

Hochzeitsfeiern und Hochzeitsfotos ‒ Teil 1 ‒ Das Heiraten in Kuschkow und der Niederlausitz

Hochzeitsfeiern und Hochzeitsfotos ‒ Teil 2 ‒ Das Heiraten in Kuschkow und der Niederlausitz

Die Dorfschule in Kuschkow ‒ Dorflehrer und Schulkinder in Bildern und Texten

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 1.1 ‒ 1891 bis 1924 ‒ Seiten 0 bis 77

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 1.2 ‒ 1924 bis 1929 ‒ Seiten 78 bis 111

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 1.3 ‒ 1929 bis 1947 ‒ Seiten 112 bis 148, Beilagen

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teile 2 und 3 ‒ 1947 bis 1953

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 4 ‒ 1953 / 1960 bis 1968 ‒ Meine eigene Schulzeit

Klassenbücher aus der Dorfschule in Kuschkow ‒ Jahrgänge 1950/1951 und 1954/1955

Klassenbuch aus der Dorfschule in Kuschkow ‒ Jahrgang 1958/1959

Die Lehrerin Luise Michelchen ‒ Ein 107-jähriges Leben in Berlin-Charlottenburg und Kuschkow

Die Kuschkower Feuerwehr ‒ Dorfbrände, Feuerwehrgeschichte und Feuerwehrleute

Historische topographische Karten ‒ Kuschkow und die Niederlausitz auf Landkarten ab 1687

Separationskarten und Flurnamen ‒ Vermessung und Flurneuordnung in der Gemarkung ab 1842

Der Friedhof in Kuschkow ‒ Friedhofsgeschichte, Grabstätten und Grabsteine

Verschiedenes ‒ Teil 1.1 ‒ Bilddokumente aus Kuschkow und Umgebung ‒ Zeit vor 1945

Verschiedenes ‒ Teil 1.2 ‒ Bilddokumente aus Kuschkow und Umgebung ‒ Zeit 1940 bis 1960

Verschiedenes ‒ Teil 2.1 ‒ Bilddokumente aus Kuschkow und Umgebung ‒ Zeit 1950 bis 1965

Verschiedenes ‒ Teil 2.2 ‒ Bilddokumente aus Kuschkow und Umgebung ‒ Zeit nach 1960

Historische Ortsansichten ‒ Fotos und Zeichnungen aus anderen Orten der Niederlausitz
 




Jutta Jäzosch, geborene Thiele, und ihre Familiengeschichte

Diese Seite ist meiner Familie mütterlicherseits gewidmet. Ihre Familiengeschichte begann in der brandenburgischen Neumark östlich der Oder, wurde durch Krieg und Vertreibung aus der Heimat erschüttert und fand nach mehreren durch Kriegsereignisse und Flucht geprägten Jahren ihre Fortsetzung und ihr Ende in der brandenburgischen Niederlausitz bzw. bei Beeskow westlich der Oder. Weil die durch politische und militärische Entwicklungen im Zweiten Weltkrieg stark geprägte Familiengeschichte nur verständlich wird vor diesem Hintergrund, sind einige über die unmittelbare Familiengeschichte hinausgehende Informationen beigefügt, sie wurden jeweils durch links vorgesetzte grüne Farbstreifen besonders gekennzeichnet. Diese Angaben sind zu großen Teilen Wikipedia entnommen (siehe z.B. direkt hier: ), sie werden hier auf der Kuschkow-Webseite sinngemäß zitiert. Weitere Angaben findet man z.B. bei CompGen (siehe direkt hier: ). Allgemeine Literaturangaben zum Thema der Webseite gibt es ganz unten.


Das Dorf Kay

Meine Mutter Jutta Jäzosch wurde am 14. Januar 1929 im Dorf Kay als Jutta Thiele geboren. Die Familie Thiele / Klenke lebte seit einigen Generationen bis 1945 in Kay und Nachbarorten. Damals gehörte Kay in der ostbrandenburgischen Neumark zum Kreis Züllichau-Schwiebus im östlichen Gebiet des Preußischen Regierungsbezirks Frankfurt an der Oder. Der Kreis Züllichau-Schwiebus war mit den preußischen Verwaltungsreformen 1816 in der Provinz Brandenburg gebildet worden aus den bis dato eigenständigen Landkreisen Züllichau und Schwiebus, Kay gehörte zum Alt-Landkreis Züllichau. Zusammen mit den anderen brandenburgischen Landkreisen östlich von Oder und Neiße ist das Gebiet nach 1945 an Polen gefallen.

Kay (heute polnisch: Kije) befindet sich in der ehemals brandenburgischen Neumark 8 km westlich von Züllichau und 18 km südlich von Schwiebus. Die einzige geschichtliche Erwähnung des Dorfes findet man im Zusammenhang mit der Schlacht bei Kay zwischen Preußen und Russland im 7-jährigen Krieg am 23.7.1759. Friedrich der Große verlor diese Schlacht wie auch die Schlacht im nahen Kunersdorf am 11.8.1759.

Zwei Ansichtspostkarten aus Kay und Umgebung mit Fotografien aus der Vorkriegszeit. Die linke Karte bezeichnet mit "Gruss aus Kay Kr. Züllichau-Schwiebus", mit vier Einzelansichten: Kolonialwarenhandlung Fr. Thiele, Bahnhof, Partie am Fließ, Kirche. Die rechte Karte zeigt das "Denkmal für die in der Schlacht bei Kay-Palzig (1759) gefallenen Krieger. Errichtet vom Kreis-Krieger-Verband Züllichau-Schwiebus". In beiden Fällen handelt es sich um abfotografierte Postkarten, die für die Wiedergabe hier auf der Webseite wiederum abfotografiert wurden ‒ daher die schlechte Bildqualit.


Ortslage Kay mit Guhren, Lochow und Glogsen um 1901. Bildquelle: Karte des Deutschen Reiches / Topographische Karte 1:25000, Montage Messtischblätter, Königlich Preußische Landes-Aufnahme 1901, herausgegeben 1903, Auflagendruck 1918.
© Arcanum Maps Budapest (https://maps.arcanum.com/de). Die Eisenbahntrasse mit Bahnhof existierte offenbar noch nicht zum Zeitpunkt der Kartenerstellung. Wenn Sie einen etwas größeren Bildausschnitt sehen möchten, dann klicken Sie hier:

 

Vor 1945 war Kay ein Gutsdorf. Der Gutsbezirk Kay wurde 1928 formell aufgelöst und in die Landgemeinde Kay eingegliedert. 1939 wurden die Nachbardörfer Guhren und Lochow nach Kay eingemeindet. Die noch existierenden Heimatkalender des Kreises Züllichau-Schwiebus berichten, dass Kay vor 1945 über Bahnhof, Landkraftpoststelle, Schule, Gasthof mit Fleischerei, einen Kolonialwarenladen sowie eine Großmühle verfügte. Seine evangelische Kirche bildete ein eigenes Kirchspiel. Daneben gab es auch eine katholische Kirche. In der "Geschichte der Stadt Züllichau ... 1927" (siehe Literaturverzeichnis unten) gibt es zu Kay auf Seite 106 folgende Angaben: "Kay, 590 Einwohner. Schlacht bei Kay-Palzig. Kay mit Niederguhren 1120 Hektar groß. Neuere Kirche. Die Großmühle mit der Schanze. Kay gehörte seit Mitte des 16. Jahrhunderts den v. Gersdorfs. Streit mit dem Müller Arnold unter Friedrich dem Großen. Jetziger Besitzer: v. Wentzel." Verschiedene Publikationen (siehe Literaturverzeichnis) geben Auskunft über die Einwohnerzahlen des Dorfes in den folgenden Jahren:

1840 - 382 Einwohner (78 Wohngebäude incl. Rittergut)
1864 - 647 Einwohner (Gemeinde: 78 Wohngebäude + Gutsbezirk: 11 Wohngebäude)
1895 - 601 Einwohner (Gemeinde 505 + Gutsbezirk 96)
1905 - 660 Einwohner
1919 - 600 Einwohner (Gemeinde 428 + Gutsbezirk 172)
1925 - 585 Einwohner (Gemeinde 517 + Gutsbezirk 72)
1928 - 585 Einwohner (Gutsbezirk eingegliedert)
1931 - 577 Einwohner
1934 - 546 Einwohner
1937 - 536 Einwohner
1939 - 995 Einwohner (Eingemeindung von Guhren und Lochow)
1941 - 1030 Einwohner

Ansichtspostkarte "Gruss aus Kay" aus der Zeit um 1915 mit vier kolorierten Schwarz-Weiß-Fotografien. Abgebildet sind: Bahnhof, Gasthof und Fleischerei Sommer, Schule, Kirche und Denkmal.


1945 wurde Kay, wie die anderen ehemals deutschen Gebiete östlich von Oder und Neiße, von Stalin unter polnische Verwaltung gestellt. Seitdem trägt Kay den polnischen Namen "Kije". Sowjetische und polnische Soldaten sowie polnische Zivilisten vertrieben die deutschen Einwohner nach dem Krieg aus diesen Gebieten. Im Hitler-Stalin-Pakt von 1939 beanspruchte die Sowjetunion das Territorium der polnischen Ostgebiete an der sowjetischen Grenze. Stalin verwirklichte die Einnahme der im Hitler-Stalin-Pakt festgelegten polnischen Ostgebiete, nachdem Polen bis zur Oder-Neiße erobert war. Als Ausgleich erhielt Polen das ehemals deutsche Gebiet östlich von Oder und Neiße. Polen erlebte damit eine Ost-West-Verschiebung. In den betreffenden Gebieten führte man jeweils ethnische Säuberungen durch. Die Deutschen wurden nur mit dem Nötigsten im Gepäck über Oder und Neiße in den Westen abgedrängt. Wiederum vertriebene polnische Menschen aus den damaligen polnischen Ostgebieten siedelte man in den freigewordenen ehemals deutschen Dörfern und Städten an. Sie bezogen dort die Häuser der deutschen Eigentümer, so auch in Kay das Elternhaus meiner Mutter.


Die Familien Thiele / Klenke

Heinrich Hermann Thiele aus Kay (8.5.1902 in Glogsen, Neumark - 27.5.1979 in Schneeberg bei Beeskow)
Dorothea Grethe Frieda Klenke aus Kay (24.8.1902 in Kay, Neumark - 14.11.1977 in Schneeberg bei Beeskow)
Heirat am 23.8.1928 in Kay. Alle Nachkommen in Kay geboren:
- Marta Lina Jutta Thiele (14.1.1929 - 17.2.2011 in Kuschkow)
- Frieda Hanna Christa Thiele ( 20.2.1930 - 9.6.1947 in Halle als Hausangestellte)
- Ida Emma Margot Thiele (25.3.1931 - ..?.. in Schneeberg)
- Harald Thiele (19.7.1932 - 28.6.1933 in Kay)
- Hermann Reinhold Siegfried Thiele (17.12.1935 - 30.4.1979 Viernheim)
- Dorothea Berta Ida Thiele (geboren 21.6.1938)

Eltern von Frieda Klenke:
August Klenke, Gastwirt und Kaufmann (21.2.1860 in Lochow - 25.11.1909 in Kay)
Ida Greulich (21.4.1865 in Kay - 11.2.1930 in Züllichau). Heirat 1889. Nachkommen:
- Dorothea Grete Frieda (24.8.1902 in Kay - 14.11.1977 in Schneeberg)
- Marta (2.5.1904 in Kay - ..?.. in Schneeberg).
 

Links ist Marta Klenke in Schneeberg bei einer Feier zu sehen, vermutlich in den 1960er Jahren im Wohnhaus der Familie Thiele.

Marta war ledig und lebte bis zu ihrem Lebensende gemeinsam mit Familie Thiele. Sicher war sie ihrer Schwester in schwierigen Zeiten eine große Hilfe und den Kindern eine gute Tante. Als die Familie in Kuschkow und Gröditsch wohnte, fand sie wie viele Flüchtlingsfrauen Arbeit bei der Firma Carmol in Gröditsch. In Schneeberg wohnhaft arbeitete sie im Krankenhaus von Beeskow in der Küche. Leider ist ihr Todestag vergessen.

Der Kaufmann August Klenke, Vater meiner Großmutter, baute auf seinem Grundstück in Kay ein Wohnhaus für seine Familie mit Laden.

Großeltern von Frieda Klenke (väterlicher Seite):
Gottfried Klenke, Landwirt (24.9.1812 - 21.12.1862 in Lochow)
Luise Kockjoy (5.11.1821 - 11.11.1907 in Lochow)

Großeltern von Frieda Klenke (mütterlicher Seite):
Gottlieb Greulich, Brauer und Gastwirt (7.5.1823 - 22.6.1889 in Kay)
Berta Kärger (2.4.1836 - 12.5.1905 in Kay)





 

 
Eltern von Hermann Thiele:
Gustav Thiele, Landwirt (25.6.1877 in Glogsen - 1945)
Berta Gierke (24.6.1881 in Glogsen - 28.6.1918 an Grippe in Glogsen). Heirat Januar 1902 in Glogsen. Nachkommen:
- Hermann (1902-1979)
- Emma (10.3.1904 - 12.6.1995). Heirat am 30.9.1938 mit Karl Zwarg (25.2.1894 in Züllichau - 21.4.1961 in Guben,
- Polsterer in Lochow bei Züllichau), ohne Nachkommen. Auf der Seite Hochzeiten Teil 1 sind die Lebensdaten von
- Emma Zwarg unter ihrem Hochzeitsbild zu finden.
- Lina (..?.. - 1945). Sie heiratete und hatte mit ihrem Ehemann einen Sohn. Lina wurde von den Russen brutal vergewaltigt,
- worauf sich die ganze Familie das Leben nahm.

Gustav Thiele und seine zweite Ehefrau ..?.. Thiele (rechts im Bild), links die Tochter Lina mit Ehemann und ihrem Sohn in der Bildmitte. Eine Fotografie eventuell aus der Zeit um 1942 (?). Zum tragischen Schicksal dieser Familie schrieb Jutta Jäzosch in ihren Erinnerungen an das Kriegsende (siehe weiter unten): "Viele Menschen, die die Grausamkeiten der russischen Soldaten und der polnischen Miliz nicht mehr ertragen konnten, nahmen sich selbst das Leben. So auch mein Großvater. Seine jüngste Tochter hatten die Russen derartig ungeheuerlich zugerichtet, daß er keinen anderen Rat wußte. Er erhängte sie, ihren 10jährigen Sohn, seine Frau und sich selbst." Sein Schwiegersohn war zu dieser Zeit vermutlich Soldat, ob er aus dem Krieg zurückkehrte, ist nicht bekannt.

 

Die Familie von Hermann Thiele lebte gemeinsam mit Marta Klenke, der Schwester von Frieda Thiele, im Elternhaus von Frieda Thiele, welches von ihrem Vater August Klenke, Gastwirt und Kaufmann, um 1890 erbaut wurde. August Klenke führte als Gastwirt das Gasthaus seines Großvaters mütterlicherseits, Gottlieb Greulich, Brauer und Gastwirt, in Kay. Er erwarb um 1888 das Grundstück in Kay, auf dem er das neue Haus mit Laden für seine Familie erbauen ließ.


Das Wohn- und Geschäftshaus Thiele / Klenke in Kay. Links eine Aufnahme wohl um oder kurz nach 1945, jedenfalls nach Vertreibung der Familie, die alten Beschriftungen der Familie Thiele (siehe folgendes Foto unten) sind bereits entfernt, offenbar wurde es zu dieser Zeit durch polnische oder sowjetische Behörden / Institutionen genutzt, alle Fensteröffnungen im Erdgeschoss wurden vergittert. Rechts das Haus im renovierten Zustand um 1995 (heute: S³oneczna 52), fotografiert bei einem Besuch mit freundlichem Empfang durch die polnischen Bewohner und neuen Eigentümer.

 

Die Tochter Frieda von August Klenke übernahm später Haus und Laden, seine ledige Tochter Marta hatte Wohnrecht im Haus. 1928 heirateten Frieda Klenke und Hermann Thiele. Sie lebten im Klenke-Haus gemeinsam mit Marta Klenke. Bis zum Krieg hatten Frieda und Hermann Thiele dort ein arbeitsreiches aber gutes Leben. Mutter Frieda Thiele betrieb den Kolonialwarenladen und wurde dort nebenbei immer bestens über alles Geschehen im Dorf informiert ‒ vor allem vom befreundeten Pfarrer und Lehrer bei Fehlverhalten ihrer Kinder, was diese eigentlich geheim halten wollten. In solchen Fällen wurde das getadelte Kind sofort herbeizitiert und vor Pfarrer oder Lehrer bestraft. Mit seinem Pferd und Wagen beschaffte Vater Hermann Thiele die Waren für den Laden. Im Garten gab es einen Teich, in dem Fische für den Verkauf gehalten wurden.

Jutta Thiele (rechts außen) mit zwei Freundinnen um 1943 auf der Eingangstreppe ihres Elternhauses in Kay. Das Foto ist leider sehr stark beschädigt. Über der Eingangstür zum Laden ist zu lesen "Kolonialwaren Hermann Thiele", außerdem kann man rechts erkennen, dass auch Kurzwaren angeboten wurden.













Hermann Thiele war außerdem ein offenbar leidenschaftlicher Musiker. Er spielte in einer Kapelle alle Blasinstrumente. Auf dem folgenden Foto ist er auch am Kontrabass zu sehen. Er pflegte Hausmusik mit seinen Töchtern Jutta am Akkordeon und Christa mit Violine. Siegfried erhielt bereits als kleiner Junge Klavierunterricht.





Jutta Jäzosch, meine Mutter, wurde am 14. Januar 1929 im Dorf Kay als Jutta Thiele geboren; links ist sie als Baby auf einer Felldecke im Garten zu sehen. Sie war die älteste Tochter von Frieda und Hermann Thiele. Nach ihr folgten ihre Geschwister Christa 1930, Margot 1931, Siegfried 1935 und Dorothea (Thea) 1938. Alle Kinder besuchten die Schule in Kay, wo sie eingeschult wurden. Nur die älteren Geschwister empfingen die Konfirmation noch in Kay. Frieda und Hermann Thiele sorgten für eine schöne, behütete Kindheit ihres Nachwuchses.











Das folgende Schulbild mit Christa (stehend außen links in der ersten Reihe) und Jutta (zweite Reihe links außen) dürfte um 1936 entstanden sein, erstes und/oder (?) zweites Schuljahr, Jutta war also etwa sieben Jahre alt. Der Name der Lehrerin konnte nicht sicher ermittelt werden, eventuell handelt es sich um die Lehrerin Hahn oder Gloatz (gemäß Heimatkalendern des Kreises Züllichau-Schwiebus von 1936 und 1937). Der Pfarrer hieß Messow.



Die folgenden vier Schulbilder dürften im Zeitraum zwischen 1939 und 1941 entstanden sein. Unklar bleibt auch bei diesen Bildern, ob es sich jeweils um Schüler nur eines Jahrgangs handelt oder ob hier wie in Kuschkow mehrere Jahrgänge in einer Klasse unterrichtet wurden. Dem äußeren Anschein nach waren alle Kinder etwa gleich alt, also vom selben Jahrgang. Die Schwestern Jutta und Christa Thiele gehörten jedoch nicht demselben Geburtsjahrgang an, wurden aber eventuell gemeinsam eingeschult (?). Dem Heimatkalender des Kreises Züllichau-Schwiebus von 1939 kann man entnehmen, dass zu dieser Zeit die folgenden Lehrer an der Schule in Kay tätig waren: Hauptlehrer Bunk, Lehrer Lenius, Lehrerin Gloatz. Der Pfarrer hieß Messow.

Schulbild mit Jutta (drittes Mädchen von rechts in der zweiten Reihe) und Christa um 1939. In der zweiten Reihe an dritter Stelle von links steht der Lehrer mit Brille.


Schulbild mit Jutta (achtes Mädchen von links) und Christa um 1939, vielleicht ein Badeausflug in den Sommerferien.


Schulbild mit Jutta (dritte von links sitzend) und Christa um 1939. Kaum erkennbar in der zweiten Reihe als fünfte Person von rechts steht wieder der Lehrer mit Brille.


Schulbild mit Jutta (sechstes Mädchen von links in der vorderen Reihe) und Christa um 1939-1941. Auf diesem Foto ist eine Lehrerin zu sehen (kaum erkennbar als fünfte Person von links), was darauf hindeutet, dass der Lehrer bereits zum Kriegsdienst eingezogen war.


Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges kehrte sich ihr bisher gutes Leben ins Gegenteil. Der Vater musste an die Ostfront. Frieda Thiele hatte nur noch die Unterstützung von Ihrer Schwester Marta und den älteren Kindern. In der Schule hatten die Kinder aber wohl auch zu dieser Zeit noch ein vergleichsweise unbeschwertes Leben ‒ wie die Bilder oben Zeigen.

 

 

Geschichtliche Hintergründe ‒  Ursachen und Wirkungen

Zum besseren Verständnis sollen die wichtigsten Ereignisse ab Kriegsbeginn aufgeführt werden, welche schicksalhaft für die deutsche Bevölkerung waren, sich jedoch in aller Schwere auf die östlich von Oder und Neiße beheimateten Menschen auswirkten. Am 23. August 1939 schlossen Hitler und Stalin den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt. Dieser enthielt unter anderem die Aufteilung Polens, des Baltikums und Bessarabiens unter Deutschland und der Sowjetunion. Damit wurde die Basis für das spätere Schicksal auch der Familien Thiele / Klenke gelegt. Stalin beanspruchte darin die östlichen Gebiete Polens an der Grenze zur Sowjetunion. Der Pakt verursachte nach dem für Deutschland verlorenen Krieg eine Westverschiebung Polens als Ausgleich auf ehemals deutsches Gebiet von Ostbrandenburg, Pommern, Schlesien und Ostpreußen. Am 1. September 1939 überfiel Deutschland Polen – Auslöser des Zweiten Weltkrieges. Dem Pakt folgend überfiel die Sowjetunion am 17. September Polen. Am 28. September kapitulierte Warschau. Die polnische Regierung floh zunächst nach Rumänien und bildete dort eine Exilregierung. Rumänien sympathisierte mit Deutschland, war folglich kein sicherer Sitz für die Exilregierung Polens. Sie wechselte nach Paris, um erneut dem Einmarsch der Deutschen weichend, letztendlich in London ihren Sitz zu nehmen.


Wende des Krieges und Rückzug der Deutschen Wehrmacht im Sommer 1944

Beide Besatzungsmächte unter Hitlers und Stalins Befehl mordeten, deportierten, misshandelten und unterdrückten die polnische Bevölkerung. Jedoch betrieb die deutsche Seite ihren Terror wohl systematisch und umfangreicher als es die sowjetische Seite vermochte. Das Internet bietet dazu umfangreiche Informationen. Am 22. Juni 1941 überfiel Deutschland die Sowjetunion. Dieser Angriff, bekannt als "Unternehmen Barbarossa", bedeutete den Bruch des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes, der Beginn eines mörderischen Vernichtungskrieges. Es sollte ebenfalls ein Blitzkrieg werden. Jedoch scheiterte die Operation "Barbarossa" mit der Schlacht im Winter 1941/1942 vor Moskau und mit der Kapitulation vor Stalingrad 1942/1943. Diese Niederlagen läuteten den Wendepunkt des Krieges ein. Nach einem drei Jahre währenden Feldzug trat die Wehrmacht im Sommer 1944 vor der Roten Armee den Rückzug bis zur damaligen östlichen Reichsgrenzen an.

Zur Sicherung ihres Machteinflusses installierte die Sowjetunion im Juli 1944 in Moskau das kommunistische "Polnische Komitee der nationalen Befreiung". Dieses Komitee ergriff am 22. Juli 1944 in Lublin die Macht (Lubliner Komitee), nachdem Polen bis dorthin von der Roten Armee erobert war. Damit hatte Polen zwei miteinander konkurrierende Regierungen, die Exilregierung in London (welche die Polnische Heimatarmee sowie die Partisanen koordinierte) und als Gegenpol das kommunistische Lubliner Komitee. Außer den beiden polnischen Regierungen entschied maßgeblich die sowjetische Besatzungsmacht.

Bereits 1943 befand die Teheraner Konferenz über Polens zukünftige Grenzen, einer Westverschiebung des Landes bis zu Oder und Neiße. Man übernahm den Verlauf der Ostgrenze im Wesentlichen aus dem geplanten Grenzverlauf des Hitler-Stalin-Paktes zugunsten der Sowjetunion. Gleichzeitig vereinbarten Stalin, Churchill und Roosevelt die Zwangs-Umsiedlung der Deutschen aus den Gebieten des ehemaligen Ostdeutschlands (Gebiete östlich von Oder und Neiße). Am 1. Januar 1945 ernannte sich das Lubliner Komitee zur provisorischen Regierung Polens mit Sitz in Warschau.

Die Heimatarmee Polens, von der Exilregierung in London gesteuert, hatte einen großen Anteil an der Befreiung Polens, aber richtete sich gegen eine Sowjetisierung. Stalin unterdrückte die polnischen Widerständler erfolgreich, indem 14 der wichtigsten Anführer der Heimatarmee nach Moskau verschleppt und verurteilt bzw. ermordet wurden. Reste dieser Heimatarmee bildeten Ende 1944 im Untergrund eine bewaffnete Widerstandsbewegung. Die Partisanen hatten gegen Kriegsende eine Stärke von ungefähr 100.000 Mitgliedern und operierten aus den Wäldern Polens heraus. Die Rote Armee im Verbund mit den Organen der kommunistischen polnischen Regierung bekämpfte auch die Partisanen massiv und erfolgreich. Im gesamten Gebiet herrschten ein unüberschaubares Durcheinander und Willkür. Die sowjetischen Besatzer hatten ihre Vorstellungen, die den antisowjetischen polnischen militärischen Organisationen (Heimatarmee und Partisanen) zuwider waren, beide Pole mit jeweils eigener polnischer Regierung. Jedoch im Drang nach Vergeltung und Hass auf Deutsche waren sich alle Seiten einig. Zu groß war das Leid, was das deutsches Militär in Ausführung der verbrecherischen Befehle Hitlers ihnen angetan hatte. Ungestümer Hass und brutale Vergeltung sowohl von sowjetischer als auch polnischer Seite entluden sich ungebremst auf die übrig gebliebene deutsche Bevölkerung, Frauen, Kinder und alte Männer, in den deutschen Ostgebieten.


Situation im Landkreis Züllichau-Schwiebus ab 1945

28. Januar 1945: Es erfolgt der erste Befehl zur Räumung von Gebieten in der Mark Brandenburg. Emil Stürtz, Leiter des gleichnamigen NSDAP-Gaus, wurde beauftragt, einen rund 15 Kilometer tiefen Bereich westlich der Festungsanlage Tirschtiegel-Riegel zu evakuieren. Frauen und Kinder sowie männliche polnische Zwangsarbeiter sollten nach Westen geschafft werden. Ebenso wurden Gefängnisse und verschiedene Lager geräumt. Am gleichen Tag wurde jedoch Einwohnern des frontnahen Landkreises Züllichau-Schwiebus eine Flucht untersagt. [18]
12. Februar 1945: Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) ruft Frauen und Mädchen zum Hilfsarbeitsdienst beim "Volkssturm" auf.
15. Februar 1945: Reichsjustizminister Otto Georg Thierack verordnet für alle frontnahen Orte die Standgerichtsbarkeit, um die Kampfmoral aufrechtzuerhalten.
26. Februar 1945: Himmler ordnet die Einführung von Sonderstandgerichten an, um die Auflösungserscheinungen in vielen Wehrmachtseinheiten zu unterbinden.
5. März 1945: Die Wehrmacht berief alle Jungen des Jahrgangs 1929 zum Kriegsdienst ein; nach kurzer Grundausbildung schickte man sie völlig unzureichend bewaffnet an die Front. Das deutsche Volk, Kinder, Frauen, Versehrte und Alte wurden dem Feind vor die Füße geworfen, um ihn aufzuhalten. Die Nationalsozialisten kalkulierten den Tod Hunderttausender Zivilisten mit ein. Um letzte menschliche Reserven auszuschöpfen, ergingen auf deutscher Seite Befehle und Aufrufe an die deutsche Bevölkerung mit Androhung der Todesstrafe bei Nichtbefolgung. Sie verbreiteten Angst, Schrecken und beförderten Denunziation unliebsamer Mitmenschen.



Besetzung von Kay und Vertreibung

Am 29. Januar 1945 besetzte die Rote Armee Kay. Während andere ostdeutsche Gebiete am 28. Januar 1945 den Befehl zur Räumung erhielten, untersagte der Leiter des NSDAP-Gaus noch am Vortag den Einwohnern des frontnahen Landkreises Züllichau-Schwiebus eine Flucht. Zeugen berichten, dass Deutsche, die auf eigene Faust flüchteten, von den Nazis zurückgetrieben oder im schlimmsten Fall sogar getötet wurden.

Als Kriegsverlierer vertrieb die Rote Armee nach Besetzung die östlich von Oder und Neiße lebenden Deutschen aus ihren Häusern, Dörfern und Städten. In Kay waren bereits Flüchtlinge aus anderen Gebieten untergebracht. Unter der Gewalt von Rotarmisten mussten Frieda Thiele und ihre Schwester Marta Klenke das Allernötigste packen und mit den fünf Kindern ihr Haus verlassen. Gemeinsam mit den anderen Bewohnern aus Kay trieb man sie in Richtung des 19 Kilometer entfernten Schwiebus.

Vergewaltigungen, Mord, Misshandlungen und Demütigungen standen von nun an auf der Tagesordnung. Alle Straßen waren von Flüchtlingstrecks verstopft. Sie kamen ‒ wenn überhaupt ‒ nur langsam voran. Nach drei Tagen fand der Marsch für die Bewohner aus Kay in dem bereits geplünderten Merzdorf östlich von Schwiebus vorerst sein Ende, wo sie mit Bewohnern anderer deutscher Dörfer vorübergehend bleiben durften. Ungefähr am 18. Februar 1945, nach 20 Tagen, trieben sie die Rotarmisten zurück in ihr inzwischen geplündertes Heimatdorf Kay. Dort angekommen, zogen die Dorfbewohner dicht zusammen in wenige kleine Häuser. Sie fanden die eigenen Häuser unbewohnbar vor, völlig verdreckt. Alles Verwertbare wie Fenster, Türen und Inneneinrichtungen waren gestohlen, nicht Interessantes war zerstört, Essenvorräte in den Häusern vernichtet. Unter Bewachung sowjetischer Posten liefen die Deutschen Bewohner täglich zu der ihnen angewiesenen Arbeit und am Abend wieder zurück nach Kay.

Im nahe gelegenen Palzig hatte die G.P.U. (sowjetischer Geheimdienst) ihren Sitz genommen. Sie suchte in den umliegenden Orten Deutsche für den Transport nach Sibirien. Zuerst waren die Jungen ab 16 Jahren an der Reihe, dann, es könnte Anfang März 1945 gewesen sein, die Mädchen und Frauen ab 16 Jahren. Meine Mutter Jutta Thiele war mit anderen Mädchen gerade bei der Feldarbeit, als sie direkt vom Feld abgeholt wurden.

 

 

Von sowjetischer Seite erging am 18. April 1945 der entscheidende Befehl Nr. 00315 zur Errichtung von Lagern mit dem Ziel der "Säuberung des Hinterlandes der kämpfenden Truppen der Roten Armee von feindlichen Elementen". Dieser Befehl war bis 1950 die Grundlage für alle Internierungen in der sowjetischen Besatzungszone und in der späteren DDR. Der Befehl diente der Sowjetunion als Grundlage, das in Jalta vereinbarte Kriegsziel der "Vernichtung des deutschen Militarismus und Nazismus" zu erreichen. In Anlehnung an die alliierten Vereinbarungen wird unter Punkt 1 des NKWD-Befehls der Kreis von Personen definiert, der in eigens dafür einzurichtenden Gefängnissen und Lagern "an Ort und Stelle", d.h. in der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands, zu internieren sei.

Bis heute gibt es keine zuverlässigen Angaben über die Anzahl derjenigen, die zwischen 1945 und 1950 in den Speziallagern des NKWD inhaftiert waren. Laut sowjetischen Quellen wurden in dieser Zeit rund 123.000 Deutsche interniert, die sich als NS- oder Kriegsverbrecher schuldig gemacht oder angeblich gegen Befehle und Maßnahmen der sowjetischen Besatzungsmacht verstoßen haben. Die Festnahmen und Internierungen erfolgten zum Teil nach vorliegenden Listen der NS-Organisationen und NS-Gliederungen, zum Teil aufgrund von Denunziationen, häufig aber auch ohne jeden erkennbaren Grund. Rund 43.000 Häftlinge verstarben in den Lagern, 45.000 wurden nach der Auflösung der Lager im Jahr 1950 entlassen. Die verbliebenen Häftlinge deportierte man in die Sowjetunion, oder sie wurden 1950 an die Behörden der DDR übergeben und weiterhin in Gefängnissen festgehalten. Ein Teil dieser 14.200 Häftlinge wurden in den berüchtigten Waldheim-Prozessen durch die DDR-Gerichtsbarkeit zu weiteren Haftstrafen verurteilt und erst im Laufe der 1950er Jahre wieder entlassen.



Verschleppung, Gefangenschaft und Zwangsarbeit

Damit begann für Jutta Thiele (1929-2011) fern von der Familie und von zu Hause eine vier Jahre dauernde Gefangenschaft an verschiedenen Orten. Sie und andere Mädchen und Frauen wurden in Lagern, Gefängnissen, Zuchthäusern und KZ’s eingesperrt. Man ließ sie für die Verbrechen der Deutschen büßen. Es ging für sie alle um das nackte Überleben trotz Gewalt, Vergewaltigung, Krankheiten, Demütigungen und Hunger. Es blieben ihnen nur wenige Kleidungsstücke, die sie am Leib hatten ‒ die Schuhe wurden ihnen genommen. Als Ausgleich bekamen sie Lumpen und alte kaputte Galoschen. Man schnitt ihnen die Haare ab und rasierte ihre Köpfe kahl.

Ein Erlebnisbericht meiner Mutter über die Zeit nach dem 29. Januar 1945 beschreibt dieses sowie weitere persönliche Erlebnisse. Er erschien 1995 in einer Broschüre mit Auszügen aus Tagebüchern, Briefen und Aufzeichnungen, die von Lothar Meißner im Auftrag des Heimatkreises Züllichau-Schwiebus herausgegeben wurde unter dem Titel "Vor 50 Jahren: Als Flucht und Vertreibung im Kreis Züllichau-Schwiebus begannen" (siehe Literaturverzeichnis unten). Die folgenden Bilder zeigen diesen Bericht auf den Seiten 96-100 als Textauszug aus der Publikation (klicken Sie auf diese Bilder, dann sehen Sie jeweils eine gut lesbare Vergrößerung). Oder klicken Sie direkt hier: ‒ dann sehen Sie den kompletten Erlebnisbericht als PDF.



In derselben Veröffentlichung erschien ein Erlebnisbericht von Dr. S. von Sievers über das Gefangenenlager in Schwiebus, welches als Sammellager zur Bildung der Transporte nach Russland genutzt wurde. Dort musste meine Mutter gemeinsam mit anderen Mädchen und Frauen warten, bis ihr Deportationszug nach Sibirien komplett zusammengestellt war. In Viehwaggons verladen ging der Zug ab nach Sibirien. Nahe Warschau nahmen Polnischen Partisanen den Zug unter Beschuss. Sie erzwangen dadurch die Umkehr des Zuges mit dem neuem Ziel Posen. Gefangene in diesem Transport waren von da an polnische Gefangene ‒ ein Transport nach Sibirien fand für meine Mutter und vermutlich auch für die anderen Menschen aus diesem Zug nicht mehr statt. Wer mehr über Werdegang und Widrigkeiten wissen möchte, lese bitte den bereits erwähnten persönlichen Bericht meiner Mutter.
 

 

Ab März 1945 waren von der polnischen Regierung in Absprache mit der Sowjetunion deutsche Siedlungsgebiete östlich der Oder-Neiße-Linie polonisiert worden. Sie waren administrativ in den polnischen Staatsverband eingegliedert und sämtliche Ortschaften wurden umbenannt. Weitere Informationen dazu findet man bei Wikipedia (siehe direkt hier: ).

Nach dem Einmarsch der Roten Armee schuf Stalin noch vor Kriegsende Fakten: In einem Dekret des sowjetisch kontrollierten Landesnationalrats vom 2. März 1945 hieß es, alles deutsche Vermögen in den Ostgebieten sei "aufgegeben und verlassen", weshalb es eingezogen wurde. Am 14. und 20. März wurden die Wojewodschaften Masuren, Oberschlesien, Niederschlesien, Pommern und Danzig gegründet. Am 21. April 1945 schloss die Sowjetregierung einen Vertrag mit der von ihr installierten provisorischen Regierung Polens, in dem sie ihr die Verwaltungshoheit über die unter sowjetischer Besatzungsgewalt stehenden Gebiete östlich der Oder und der Lausitzer Neiße übertrug. Am 24. Mai 1945 unterstellte die Sowjetregierung diese Gebiete offiziell dem polnischen Staat, wobei sie am 5. Juni 1945 noch als Teil der sowjetischen Besatzungszone verstanden wurden. Die Rechtswissenschaftlerin Susanne Hähnchen schreibt, dass nach der Berliner Erklärung "die Alliierten auch formell die oberste Regierungsgewalt für das Gebiet des Deutschen Reiches in den Grenzen von 1937 [übernahmen]; die Ostgebiete kamen zunächst unter sowjetische, dann unter polnische Verwaltung." Laut dem Historiker Gerrit Dworok spielten diese Grenzen in der staatsrechtlichen Praxis indes keine Rolle mehr.

Mit der Kapitulation der Wehrmachtstruppen endeten die Kämpfe in Berlin. In Reims (Frankreich) unterzeichneten am 7. Mai 1945 Generaloberst Alfred Jodl, Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg und General Wilhelm Oxenius die bedingungslose Kapitulation aller deutschen Streitkräfte. Die Kapitulation trat am 9. Mai um 0.01 Uhr in Kraft. Die Wiederholung des Kapitulationsaktes durch den Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, im Beisein des sowjetischen Marschalls Georgi K. Schukow erfolgte im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst am 8. Mai 1945.


Leider konnte das genaue Datum der endgültigen Vertreibung der Bewohner aus Kay mit Frieda Thiele, Schwester Marta Klenke und den verbliebenen vier Kindern nicht genau ermittelt werden, wahrscheinlich geschah es in der Zeit vom 25.6. bis 1.7.1945. Damit haben sowohl Stalin als auch Polen vor der Potsdamer Konferenz Tatsachen geschaffen. Die Vertreibung der Deutschen aus Züllichau wird mit dem 1.7.1945 angegeben. Erlebnisberichte aus Nachbarorten von Kay geben den 25. und 30.6.1945 für die Vertreibung an.


Nach dem Krieg ‒ Ankunft in Kuschkow

Als einzige Dorfbewohner von Kay wurden Thieles nach Kuschkow zwangsumgesiedelt. Es wird noch ermittelt, nach welchem System die Vertriebenen in Deutschland verteilt wurden. Frieda Thiele, Schwester Marta Klenke und die vier Kinder mussten mit dem Zug bis nach Cottbus fahren und von dort weiter nach Lübben. In Lübben wurden sie durch Pferdewagen abgeholt. Man brachte sie nach Kuschkow direkt in ihre Unterkunft im Fachwerkhaus bei Köllnicks in der Dorfstraße 16. Angekommen in Lumpen kann man vielleicht nachvollziehen, dass sie unfreundlich im Dorf aufgenommen wurden. "Kleider machen Leute". Alles, was sie besaßen, nahmen ihnen Russen und Polen vorher ab. Lumpen dienten als Ersatz.

Bauern mit Pferdegespann auf der Kuschkower Dorfstraße in den frühen 1950er Jahren vor dem Fachwerkhaus Nr. 16, in dem die Familie Thiele als Flüchtlinge einige Räume zugewiesen bekam. Rechts steht Hermann Thiele im dunklen Mantel, wie immer mit Tabakspfeife. Ob er oder einer der anderen Männer Eigentümer des Pferdegespanns war, konnte nicht mehr ermittelt werden.


 

Potsdamer Konferenz der "Großen Drei" (17.7. - 2.8.1945): Harry S. Truman, Winston S. Churchill bzw. ab 28. Juli Clement R. Attlee und Josef W. Stalin. Das sogenannte "Potsdamer Abkommen" regelte die künftige Politik der Alliierten für das Deutsche Reich (Neufestlegung der Grenzen, Teilung in Zonen der jeweiligen Alliierten, Reparationen). Am folgeschwersten gilt die Legitimierung der Vertreibung der Deutschen aus Polen, Tschechoslowakei und Ungarn, sowie die Verwaltungshoheit Polens über die deutschen Gebiete östlich von Oder und Neiße. Schon vor der Entscheidung der Alliierten über eine vorläufige Nachkriegsordnung im Potsdamer Abkommen vom 2. August 1945 unterstellte die Sowjetunion das deutsche Gebiet östlich der Oder und der Lausitzer Neiße (mit Ausnahme des Königsberger Gebiets) den Verwaltungsorganen der Republik Polen. Das Deutsche Rote Kreuz richtet am 18.10.1945 einen Suchdienst zur Auffindung vermisster Personen ein.


Wahrscheinlich erfuhr Mutter Thiele 1947 vom Aufenthaltsort ihrer Tochter Jutta über das Rote Kreuz. Es existieren nur aus diesem Jahr Briefe von Jutta. Diese Briefe beklagen nicht die Zustände im Lager (aus Sicherheitsgründen) ‒ nur die Wehmut von Familie und Heimat getrennt zu sein und den Tod ihrer Schwester. In einem Brief aus dem Jahr 1948 an die ehemalige Mühlenbesitzerin von Kay, Frau Legott, erwähnt Frieda Thiele, dass sie Briefe ihres Ehemanns aus der Gefangenschaft empfing, aber aktuell keine Nachricht mehr von ihm bekam, daher weder über seinen Aufenthaltsort noch sein Befinden etwas wusste.

Dieser Brief meiner Großmutter Frieda Thiele, den sie am 29.2.1948 an ihrem neuen Wohnort Kuschkow verfasst hat und der ihre persönliche Situation schildert, ist erhalten. Der Inhalt wird im Folgenden auszugsweise wiedergegeben, zur Vergrößerung die Bilder bitte anklicken, nach den Bildern folgt die Transkription:



Kuschkow, 29.II.48
Meine liebe Frau Legott ... Habe jetzt so oft Briefe angefangen, aber bin es kaum imstande, welche fertig zu bringen. Es packt mich dann Wehmut und Bangigkeit und bin dann nicht Herr meiner Kräfte, dann muß ich so weinen und bringe nicht einen Brief fertig. ... wo ist und bleibt unsere liebe, alte Heimat? Werden wir nochmal dorthin kommen? Ach, was war es doch dort schön, wenn man es auch schwer hatte, aber Heimat bleibt Heimat. ... unsere arme liebe Jutta ist noch weg. Die muß ordentlich lange aushalten. Was muß das Mädel durchmachen. ... Nein, soviel durchzumachen ist nicht leicht. Hätte man das jemals geahnt oder geglaubt. Wie sind wir doch so zerstreut. Von unserm Vater haben wir seid Juli keine Post mehr. Er ist noch in Rußland. Wo er steckt, weiß man nicht. Warten so sehnsüchtig auf ihn. Was wird er für Schreck kriegen, wenn er erst mal wird alles erfahren. Und hier, im Spreewald, bleibt viel zu wünschen übrig. Die Leute so stur und nur das eigene ich. Für Flüchtlinge kein Verständnis, na es nützt alles nichts, wir müssen tragen, was uns der liebe Gott auferlegt hat. Wollen doch hoffen, daß es nochmals etwas besser wird. Wenn bloß erst Jutta und Vater hier wärn. ... Vater in Rußland, Jutta in Polen, Christel in Halle und mit den Kleinen muß ich nun hier hausen. Die beiden Kleinen gehen zum Bauern und verdienen sich ihr Stückchen Brot dazu. Thean muß schon feste mit helfen, ach tut mir das in der Seele weh. Und Sigi auch. ... werden wir nochmal heimkommen? ... Monatlich bekomme ich 20 Mark davon Leben. Wir müssen alle Tage jetzt Holzmachen. Tante Marta ist beim Bauern in der Selbstversorgung und bekommt 30-40 Mark. Ja, so müssen wir hausen. ... Nun, liebste Frau Legott, würde ich mich aber so sehr freuen von Ihnen ein paar Zeilen zu erhalten, denn die Post ist noch unsre einzigste Freude. ... (hier endet die Transkription des Briefes.)

Ende 1948 wurde Hermann Thiele sehr krank aus der russischen Gefangenschaft entlassen. Aber er lebte. Er fand seine Familie unvollständig in Kuschkow vor. Seine Frau Frieda konnte ihm wegen unbekannter Adresse nicht über den Tod seiner Tochter Christa berichten. Diese Nachricht überraschte ihn in Kuschkow.

Jutta kommt 1949 nach Kuschkow zur Familie: Nach schwerer Erkrankung schickte man Jutta völlig geschwächt im Oktober 1948 auf das Gut Bielice zur Arbeit in der Schnapsbrennerei. Dort erfuhr sie von der Möglichkeit, dass ihre Familie sie über das Rote Kreuz anfordern könne. Ein freundlicher polnischer Familienvater mit dem sie in der Brennerei arbeitete, besorgte ihr Briefpapier. Heimlich wurde ihr Brief mit dieser Information an ihre Mutter aus dem Lager geschmuggelt und aufgegeben. Nachdem sie im Januar die polnische Staatsbürgerschaft ablehnte, wurde Jutta wahrscheinlich im Frühjahr 1949 freigelassen. Nach einer langen ungewissen Zugfahrt mit vielen Quarantäneaufenthalten kam sie schließlich in Leipzig an. Dort wurde sie von ihrer Mutter nach vier Jahren Trennung abgeholt. Erst der Hohn umherstehender Menschen machte Jutta bewusst, welchen Anblick sie in Lumpen gehüllt und ungewaschen bot. Sie waren wieder vereint, in dem Moment das Allerwichtigste ‒ ein unbeschreiblicher Glücksmoment für die Familie trotz der misslichen Lage in Kuschkow, freilich getrübt durch den Verlust von Christa.

          Jutta Thiele und Manfred Jäzosch
          um 1951 in Kuschkow, zwei Fotos
          wieder in glücklichen Tagen wohl
          kurz vor ihrer Hochzeit.





















        


 
Hochzeit in Kuschkow

Am 14. Januar 1952, dem 23. Geburtstag von Jutta Thiele, haben sie und Manfred Jäzosch in Kuschkow geheiratet. Jutta und Manfred Jäzosch lebten auf dem Hof von Manfreds Mutter Emma Jäzosch und betrieben Mühle und Wirtschaft. Ihr Leben als Jutta Jäzosch ist nachzulesen auf der Seite "Kuschkower Mühle". In der DDR untersagte man ihr, öffentlich von ihrer Gefangenschaft zu berichten. Jedoch sprach sie mit Menschen, denen sie vertrauen konnte darüber. Eine Bindung zu ihrer alten Heimat hatte sie bis zum Lebensende. Ab 1. Januar 1972 wurde die Grenze nach Polen für den individuellen visafreien Verkehr geöffnet. Von da an konnte sie ihr Heimatdorf besuchen. Anfangs wurden sie misstrauisch beäugt ‒ die Eigentumsverhältnisse waren noch nicht endgültig zwischen Deutschland und Polen geklärt, die Polen noch nicht Eigentümer der von ihnen seit Kriegsende bewohnten Häuser und Grundstücke. Mit der endgültigen Klärung im Jahr ???? wandelte sich das Verhalten der Polen. Jutta war dankbar für die Freundlichkeit der polnischen Bewohner ihres ehemaligen Elternhauses. Dort war sie immer willkommen. Erst nach der "Wende" und der deutschen Wiedervereinigung 1989/1990, sie war 60 Jahre alt, durfte sie frei über ihre Zeit im Lager sprechen und konnte sich mit ihren damaligen Leidensgenossen treffen. Sie betrieb erfolgreich ihre Rehabilitation und war sehr aktiv bei der öffentlichen Aufarbeitung der Themen Gefangenschaft und Vertreibung, besuchte Gedenkstätten in Polen. Gefangenschaft und Vertreibung ließen sie dennoch bis zum Tod nicht los. Das folgende Foto zeigt die Mitglieder beider Familien am Hochzeitstag:


Hochzeit Jutta Thiele + Manfred Jäzosch am 14.1.1952, von links nach rechts: Margot und Siegfried Thiele (Schwester und Bruder der Braut), Emma Jäzosch (Mutter des Bräutigams), das Brautpaar Jutta und Manfred Jäzosch, die Brauteltern Frieda und Hermann Thiele sowie ganz rechts Dorothea Thiele (Schwester der Braut). Weitere Informationen und Fotos zu dieser Hochzeit und den Hochzeitsgästen gibt es auf der Mühlenseite.



Am 14.7.1953 erblickte ihre Tochter Doris das Licht der Welt. Schon im Alter von drei Jahren erlernte sie auf dem Mühlenhof das Reiten, wie man auf dem Foto links mit Mutter Jutta um 1956 sehen kann. Das Pferd Moritz, ein wuchtiger Kaltblüter-Hengst und charakterstarkes Arbeitstier, war der ganze Stolz der Familie.
 

 
 
Familie Thiele findet eine endgültige Bleibe

Die restliche Familie Thiele zog erst 1954 von Kuschkow nach Gröditsch in Hilberts Haus (aktuell Gröditscher Dorfstraße 8). Endlich wohnten sie in einer menschenwürdigeren Unterkunft. Sie durften den großen Garten vor dem Haus nutzen. Ich liebte als kleines Kind den schönen Garten, in dem es eine Hängematte gab, und besuchte sie gern mit dem Roller. Im Haus wohnte ebenfalls der katholische Pfarrer mit seiner Schwester. Mir vorher unbekannt ‒ sie besaßen herrlich buntes Kinderspielzeug (Lego) womit die Kinder bei Besuchen dort spielten durften.

Hilberts Hof in Gröditsch um 1956 mit Stall und Fachwerkscheune als Wirtschaftsgebäude im Hintergrund (heute Gröditscher Dorfstraße 8), vorn im Garten schaut etwas verunsichert die kleine Doris.


Im Jahr 1957 erwarben Frieda und Hermann Thiele eine Bauernwirtschaft im Dorf Schneeberg (Kreis Beeskow) mit Wohnhaus, Scheune, Ställen, Schuppen und allem nötigen Gerät, darunter landwirtschaftliche Maschinen bis hin zur Dreschmaschine, außerdem mit Feldern und Wiesen sowie einem großem Hausgarten. Sie hielten viele Kühe, Schweine und Hühner. Hermann Thiele schaffte sich zwei Schimmel als Arbeitstiere an, links sind sie zu sehen. Er war froh, wieder auf eigene Rechnung wirtschaften zu können.

Nur wenige Jahre später endete die Zufriedenheit meines Großvaters Thiele schlagartig mit der Zwangskollektivierung, zunächst in die LPG Typ I und später dann Typ III. Mit LPG-Eintritt hatten alle einen Inventarbeitrag von mindestens 500 Mark (DDR) pro Hektar Land, 800 Mark (DDR) pro Hektar Wald zu zahlen. Im Typ I behielten die Bauern noch einen gewissen privaten Anteil an Vieh, Feld und Wiese.


Später mit Übergang in den LPG-Typ III wurde der private Besitz von Vieh auf eine Kuh und wenige Schweine sowie Feld- und Wiesenfläche stark reduziert, die Inventarbeiträge hingegen deutlich erhöht. Thieles hatten bestimmt noch den Kauf des Bauernhofes nicht abgezahlt, dazu kam noch die Last der Inventarbeiträge. Ich kann mich sehr gut daran erinnern, dass Hermann Thiele bei Besuchen meiner Familie anlässlich von Familienfeiern regelmäßig seinem Ärger über dieses Thema Luft verschaffte.

Trotz LPG ließ sich Hermann Thiele seine beiden Schimmel, die friedliche Liese mit weißer Mähne und ihren ungestümen Sohn Benno, nicht nehmen. Wie damals von Kay aus fuhr er nun mit seiner Frau Frieda mit Pferdegespann und Wagen auf dem Sommerweg von Schneeberg zum Einkaufen nach Beeskow. Obwohl Hermann Thiele mehrfach Fußtritte von Benno verpasst bekam, trennte er sich erst als er krank wurde im hohen Alter von den beiden Schimmeln.

 
Die Großeltern Thiele lebten bis zu ihrem Tod (Frieda Thiele bis 1977, Hermann Thiele bis 1979) auf ihrem Bauernhof in Schneeberg. Danach wurde der Hof von ihrer Tochter Margot weitergeführt und später nach ihrem Tod von ihrem Ehemann verkauft.
 
Frieda Hanna Christa (20.2.1930 in Kay – 9.6.1947 in Halle als Hausangestellte). Wie schon beschrieben kam Christa als Vertriebene mit Mutter und Geschwistern im Juni 1945 nach Kuschkow. Wenig später beschaffte ihr Ihre Mutter eine Stelle als Hausangestellte bei einem Arzt in Halle. Wahrscheinlich hatte sie sich eine TBC während der Vertreibung zugezogen. In Halle brach die Krankheit so stark aus, dass sie 1947 daran verstarb. Seit der Trennung von Jutta im März 1945 haben sich die beiden Schwestern nicht mehr wiedergesehen.

          Tochter Christa Thiele und Mutter
          Frieda Thiele in zwei undatierten
          Aufnahmen aus unterschiedlichen
          Zeiten. Christa wird wohl auf diesem
          Foto etwa 16 Jahre alt gewesen sein.






















 
 
Ida Emma Margot (25.3.1931 in Kay - ..?.. in Schneeberg): Nach der Vertreibung aus Kay in Kuschkow angekommen, zog die Familie 1954 nach Gröditsch und schließlich 1957 nach Schneeberg, Kreis Beeskow. Zunächst arbeitete Margot in der eigenen Wirtschaft in Schneeberg und mit LPG-Eintritt in der LPG. Sie heiratete um 1976 und lebte mit ihrem Ehemann im Elternhaus in Schneeberg. In den 1980er Jahren starb sie in Folge einer Grippeerkrankung.

Hermann Reinhold Siegfried (17.12.1935 in Kay - 30.4.1979 in Viernheim): Er war der einzige Sohn und deshalb liebstes Mitglied der Familie. Er wurde in seinem Heimatdorf Kay eingeschult. Das Kriegsende mit Vertreibung von zu Hause brachte einen alles erfassenden Bruch. Seinen Klavierunterricht konnte er in Kuschkow bei Frau Luise Michelchen fortsetzen. 1950 wurde er in Kuschkow konfirmiert. Er durfte ab dem 9. Schuljahr das Gymnasium in Lübben besuchen. 1953 bestand er das Abitur. Die bitteren Erfahrungen, mit denen er schon als Kind konfrontiert war, haben sicher auch dazu beigetragen, dass er mit der Ideologie in der DDR auf Kriegsfuß stand. Er ging nach Westberlin, wo er an der TU studierte. Gegenseitige Familienbesuche waren bis zum Mauerbau noch möglich. Weihnachten und Ostern verbrachte er manchmal bei seinen Eltern in Schneeberg, wo aus diesem Anlass die Familie zusammenkam und fröhlich feierte. Später beendete er sein Studium in Aachen als Diplomingenieur. Nach weiterer Ausbildung arbeitete er als Patentassessor. Seine Eltern durften ihn endlich als Rentner besuchen. 1977 kam er nach 16 Jahren zur Beisetzung seiner Mutter wieder zu Besuch nach Schneeberg in die DDR. Leider starb er plötzlich im Alter von 44 Jahren noch vor seinem Vater. Er hinterließ seine Ehefrau und seine kleine Tochter. Der von ihm in Angriff genommene Hausbau für seine Familie wurde geändert nach seinem Tod verwirklicht.

Konfirmation Palmarum 1950 in Kuschkow, Gruppenfoto vor dem Eingang zur Dorfschule in der Kirchstraße. Unter der Girlande steht rechts hinten als dritter Junge von rechts Siegfried Thiele. Zu diesem Jahrgang gehörten noch Gustav Städter, Dieter Krenz, Käthe Leutloff, Emmi Schrobback (erste Reihe zweite von links), Hans-Herbert Dietrich, Sigrid Matschei und Elfriede Kunze, die aber nicht zugeordnet werden können. (Foto: Familienarchiv Dorothea Witzke, geborene Thiele)

 

Links Thea Thiele zu ihrer Konfirmation 1953 in Kuschkow. In der Mitte Siegfried Thiele zur Einschulung 1943 in Kay und rechts zur Konfirmation 1950 in Kuschkow (siehe dazu das Gruppenfoto oben vor dem Schuleingang).

 

Familienfeier in Schneeberg um 1960. Auf dem linken Bild sitzen vorn von links Mutter Frieda, Sohn Siegfried, Tochter Jutta (verheiratete Jäzosch) und Vater Hermann Thiele, dahinter links Dorothea (Thea) und die kleine Enkelin Doris, Tochter von Jutta. Das rechte Bild zeigt Mutter Frieda mit Sohn Siegfried am Klavier.

 

Siegfried mit Freunden, vermutlich während der Abiturzeit um 1953





















 

  
 
Dorothea (Thea) Berta Ida (21.6.1938 in Kay): Sie wurde trotz der Wirrnisse zu Kriegsende noch in Kay eingeschult. Nach der Vertreibung schulte man sie ein zweites Mal in Kuschkow ein. Bis zu Ihrer Konfirmation besuchte sie die Kuschkower Schule. Nach dem 8. Schuljahr hatte sie gemeinsam mit Walli Borch Steno- und Schreibmaschinenunterricht in Lübben, sie besuchten beide dort die Berufsschule. Danach arbeitete sie in Frankfurt/Oder, Lübben und Cottbus und lernte ihren späteren Ehemann Gerd Witzke kennen, der bis zur Rente als Ingenieur für Wasserwirtschaft und Bauwesen in der Wasserwirtschaft arbeitete. Das Paar heiratete am 24.5.1965 und hat zwei Söhne. Die Familie wohnte zunächst in Lübben und zog später nach Cottbus. Dort arbeitete Thea bis zu ihrer Rente beim Rat der Stadt.

Schulbild um 1947 vor dem Eingang der Kuschkower Dorfschule. Oben rechts ist Lehrer Wolfgang Strempel zu sehen, links steht offenbar eine der Hilfslehrerinnen, die in den Nachkriegsjahren häufig wechselten. In der ersten Reihe vorn links steht Dorothea Thiele, rechts neben ihr in kurzer Lederhose ihr Bruder Siegfried Thiele. In der letzten Reihe rechts außen steht Emmi Schrobback. Weitere Kinder dieser Klasse waren Sigrid Matschei, Elfriede(?) Kunze, Käthe Leutloff, Gustav Städter, Dieter Krenz, Hans-Herbert Dietrich. Sie konnten bisher nicht erkannt werden, Hinweise sind erbeten, Kontaktdaten siehe ganz unten. Mehr Schulbilder gibt es auf der Schulchronik-Seite Teil 2. (Foto: Familienarchiv Dorothea Witzke, geborene Thiele)


Siegfried Thiele und seine kleine Nichte Doris Jäzosch um 1960 im Westberliner Zoo.

 

 

 




Quellen- und Literaturverzeichnis

Hinweis: Hier finden Sie nur Literaturangaben zum Inhalt dieser Seite im weitesten Sinne. Das allgemeine Literaturverzeichnis zu Kuschkow und der Niederlausitz als Thema der gesamten Website finden Sie auf der Hauptseite (Startseite, siehe hier: ).

Amtsbezirk Kay in der Provinz Brandenburg, Landgemeinde und Gutsbezirk, Übersicht über die Verwaltungsstrukturen zwischen 1874 und 1945 unter www.territorial.de/markbran/zuellsch/kay.htm

Bahl, Peter: Belastung und Bereicherung. Vertriebenenintegration in Brandenburg ab 1945. BWV Berliner Wissenschafts-Verlag GmbH, Berlin 2020 (kostenlos zum Download unter http://www.bwv-verlag.de). Mit einigen Informationen zur Unterbringung von Flüchtlingen in den Baracken des ehemaligen Reichsarbeitsdienstes (RAD) in Kuschkow und im Kreis Lübben. Auch Jutta Jäzosch, geborene Thiele, wird als Vertriebene im Buch mehrfach erwähnt (Seiten 1447, 1618, 1633). Leider wird ihr Name regelmäßig falsch als "Jäzoch" geschrieben und ihr Geburtsdatum wird falsch mit 1939 angegeben statt mit 1929. Auf Anfrage und Bitte um Korrektur zumindest bei der digitalen Fassung teilt der Verlag am 5.10.2023 mit: "Es ist leider nicht möglich, nur bei der digitalen Version eine Änderung vorzunehmen, weil Print und Online gleich sein müssen." Keine Entschuldigung, nichts. Man weiß jetzt jedenfalls, wie man die Angaben in dieser Publikation insgesamt zu bewerten hat.

Benz, Wolfgang: Vom freiwilligen Arbeitsdienst zur Arbeitsdienstpflicht. Enthalten in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, Jahrgang 16 (1968), Heft 4 / Oktober, Seiten 317-346; als PDF zu finden beim Institut für Zeitgeschichte unter http://www.ifz-muenchen.de (siehe direkt hier: ), das komplette Heft findet man unter http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/1968_4.pdf

Brandenburg um 1900 auf topographischen Karten des Deutschen Reiches / Messtischblätter M 1:25000, im Internet zu finden bei © Arcanum Maps Budapest (https://maps.arcanum.com/de), siehe direkt hier: ‒ hervorragend zum nahtlosen Navigieren durch die ganze Provinz Brandenburg

Brandenburgisches Landeshauptarchiv ‒ BLHA, im Internet unter https://blha.brandenburg.de (siehe direkt hier: ) mit Rechercheangeboten zu sämtlichen historischen Dokumenten der brandenburgischen Landesgeschichte. Viele der Dokumente sind inzwischen digitalisiert und per Internet frei zugängig, auch diverse Fachbücher kann man sich als PDF-Dateien herunterladen.

Chronik der Gemeinde Kuschkow. Erarbeitet 2002 von Birgit Martin als ABM-Leistung im Auftrag der Gemeinde Kuschkow. Umfangreiche Loseblattsammlung in einem Ordner, aufbewahrt und weiterverarbeitet zur gedruckten Chronik durch Familie Gerhard Scheibe 2003 (siehe nächste Position).

Chronik der Gemeinde Kuschkow. Herausgegeben von der Gemeindevertretung Kuschkow zur 675-Jahrfeier 2003; Redaktion und inhaltliche Bearbeitung durch Familie Gerhard Scheibe; Kuschkow 2003

Gemeindelexikon für den Stadtkreis Berlin und die Provinz Brandenburg. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 2. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. Verlag des Königlichen statistischen Bureaus, Berlin 1898. Kreis Züllichau-Schwiebus ab Seite 208, Kay auf den Seiten 208-209 und 212-213 (digitalisiert u.a. von Google)

Geschichte der Stadt und des Kreises Züllichau. Von A. Splittgerber, Superintendent a.D. Jubiläumsschrift (1527-1927). Selbstverlag, Druck und Kommission von Hermann Hampel & Sohn in Züllichau, 1927. Digitalisiert zu finden auf der Website der "Digitalen Bibliothek Großpolens" in Poznan (siehe direkt hier: ). Kurze Beschreibung von Kay auf Seite 106

Grund- und Gebäudesteuerveranlagung 1865: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Frankfurt a.O. Herausgegeben vom Königlichen Finanzministerium. Gedruckt in der Königlichen Staatsdruckerei, Berlin 1869. Als PDF digitalisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin / Preußischer Kulturbesitz. Gemeindebezirk und Gutsbezirk Kay im Abschnitt 17: Kreis Zuellichau-Schwiebus (ab Seite 10 = PDF-Seite 533, die Buchseiten sind nicht durchnummeriert). Datenerfassung im Zeitraum 1862-1865.

Heimatkalender des Kreises Züllichau-Schwiebus für die Jahre 1926-1941 findet man z.B. auf der Website der "Digitalen Bibliothek Großpolens" in Poznan (siehe direkt hier: ), zugängig auch über "Ahnen-Navi" (siehe direkt hier: ), jeweils Stand 8.9.2025; online lesbar, Download nur als DJVU-Dateien möglich (erfordert das Programm WinDjView auf dem eigenen Rechner, von dort aus kann man es als normales PDF ausdrucken). Einzelne komplette Heimatkalender zum Download als PDF gibt es auch bei der Stadt und Landesbibliothek Potsdam (siehe direkt hier: )

Heimatkreis Züllichau-Schwiebus, eine Organisation von Flüchtlingen und Vertriebenen aus dem ehemals deutschen Kreis Züllichau-Schwiebus, Website unter https://www.heimatkreis-zuellichau-schwiebus.de

Kaak, Heinrich: Die brandenburgische Ortsgeschichte in Personen, Familien und ländlichen Schauplätzen. Brandenburgische Historische Kommission e.V., Potsdam 2011; separat publiziert als "Leitfaden für Ortschronisten in Brandenburg". Als PDF zu finden auf der Website des Brandenburgischen Landeshauptarchivs unter https://blha.brandenburg.de

Lehmann, Rudolf: Historisches Ortslexikon für die Niederlausitz. Band 1: Die Kreise Luckau, Lübben und Calau. Erschienen im Selbstverlag des Hessischen Landesamtes für geschichtliche Landeskunde, Marburg 1979; Kuschkow auf Seite 185. Digitalisiert erschienen im Berliner Wissenschafts-Verlag 2011

Lübbener Kreiskalender (Kreis-Kalender) in historischen Ausgaben ab 1913 (Stand Dezember 2022), digitalisiert als PDF mit vielen interessanten Beiträgen auch zu Kuschkow und Umgebung, findet man auf der Website der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam unter https://opus4.kobv.de/opus4-slbp/solrsearch/index/search/searchtype/collection/id/18476

Scheibe, Gerhard: Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Kuschkow, Kreis Lübben. Kuschkow 1978 (erschienen im Eigenverlag der Gemeinde zur 650-Jahrfeier)

Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Frankfurt a.d.O. Aus amtlichen Quellen zusammengestellt. In Gustav Hernecker's Buchhandlung, Frankfurt a.d.O. 1844. Kreis Züllichau-Schwiebus ab Seite 237, Kay auf Seite 243 (Datenstand 1840, digitalisiert von Google)

Vor 50 Jahren: Als Flucht und Vertreibung im Kreis Züllichau-Schwiebus begannen. Auszüge aus Tagebüchern, Briefen und Aufzeichnungen. Im Auftrag des Heimatkreises Züllichau-Schwiebus (Eigenpublikation) zusammengestellt von Lothar Meißner. Der Bericht von Jutta Jäzosch auf den Seiten 96-100.

Website "Fotografie und Architektur" (siehe hier: ) mit Fotos und Informationen zu historischen Gebäuden, Dörfern und Architekturobjekten; zur Dorfgeschichte in Brandenburg allgemein sowie in Kuschkow siehe dabei die Spezialseiten:
- Dorfentwicklung in Brandenburg ‒ Teil 1, Kulturgut im ländlichen Siedlungsraum (siehe hier: )
- Dorfentwicklung in Brandenburg ‒ Teil 2, Gebäude, Baugestaltung, Natur und Landschaft (siehe hier: )
- Dorfentwicklung in Brandenburg ‒ Teil 4, Bauernhausarchitektur in Stichworten und Bildern (siehe hier: )
- Architekturfotos und einige Angaben zu Kuschkow (siehe hier: )
- Erwin Seemel: Bevölkerungs- und Wirtschaftsverhältnisse im Amt Lübben um 1720 (siehe hier: )


 


 

 
Seitenübersicht

Startseite Kuschkow-Historie ‒ Das Dorf Kuschkow und seine Geschichte in Bildern und Texten

Die Kuschkower Mühle ‒ Mühlengeschichte und die Müllerfamilien Wolff / Jäzosch

Die Schmiede der Familie Jäzosch ‒ Geschichte einer Dorfschmiede mit ihren Familien ab 1435

Jutta Jäzosch, geborene Thiele ‒ Familiengeschichte Thiele mit Flucht und Vertreibung

Hochzeitsfeiern und Hochzeitsfotos ‒ Teil 1 ‒ Das Heiraten in Kuschkow und der Niederlausitz

Hochzeitsfeiern und Hochzeitsfotos ‒ Teil 2 ‒ Das Heiraten in Kuschkow und der Niederlausitz

Die Dorfschule in Kuschkow ‒ Dorflehrer und Schulkinder in Bildern und Texten

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 1.1 ‒ 1891 bis 1924 ‒ Seiten 0 bis 77

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 1.2 ‒ 1924 bis 1929 ‒ Seiten 78 bis 111

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 1.3 ‒ 1929 bis 1947 ‒ Seiten 112 bis 148, Beilagen

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teile 2 und 3 ‒ 1947 bis 1953

Schulchronik der Gemeinde Kuschkow ‒ Teil 4 ‒ 1953 / 1960 bis 1968 ‒ Meine eigene Schulzeit

Klassenbücher aus der Dorfschule in Kuschkow ‒ Jahrgänge 1950/1951 und 1954/1955

Klassenbuch aus der Dorfschule in Kuschkow ‒ Jahrgang 1958/1959

Die Lehrerin Luise Michelchen ‒ Ein 107-jähriges Leben in Berlin-Charlottenburg und Kuschkow

Die Kuschkower Feuerwehr ‒ Dorfbrände, Feuerwehrgeschichte und Feuerwehrleute

Historische topographische Karten ‒ Kuschkow und die Niederlausitz auf Landkarten ab 1687

Separationskarten und Flurnamen ‒ Vermessung und Flurneuordnung in der Gemarkung ab 1842

Der Friedhof in Kuschkow ‒ Friedhofsgeschichte, Grabstätten und Grabsteine

Verschiedenes ‒ Teil 1.1 ‒ Bilddokumente aus Kuschkow und Umgebung ‒ Zeit vor 1945

Verschiedenes ‒ Teil 1.2 ‒ Bilddokumente aus Kuschkow und Umgebung ‒ Zeit 1940 bis 1960

Verschiedenes ‒ Teil 2.1 ‒ Bilddokumente aus Kuschkow und Umgebung ‒ Zeit 1950 bis 1965

Verschiedenes ‒ Teil 2.2 ‒ Bilddokumente aus Kuschkow und Umgebung ‒ Zeit nach 1960

Historische Ortsansichten ‒ Fotos und Zeichnungen aus anderen Orten der Niederlausitz
 

 
 

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Letzte Aktualisierung dieser Seite am 12.9.2025
 

   


 

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