| 
 
 Müllerfamilien, Mühlengeschichte und der 
		Hof in Kuschkow
 
 Das Kuschkower Mühlengrundstück liegt am südöstlichen Ende des Dorfes an 
		der alten Straßengabelung in Richtung Gröditsch und Krugau, außerhalb 
		der geschlossenen Ortslage. Es ist noch nicht festgestellt, seit wann 
		genau in Kuschkow eine Mühle existiert. Die bisher älteste Datierung für 
		die Existenz eines Müllers in Kuschkow findet man im "Urkundenbuch der 
		Stadt Lübben", zweiter Band "Die Lübbener Stadtrechnungen des 15. und 
		16. Jahrhunderts", herausgegeben 1919 von Woldemar Lippert (siehe unten 
		im Literaturverzeichnis). Auf Seite 40 sind dort die Einnahmen der Stadt 
		Lübben aus dem Dorf Kuschkow "Villa Ku[s]chkow" für das Jahr 
		1426 verzeichnet. Genannt werden 11 abgabepflichtige Personen, 
		darunter: "Petir Molner von dreyn hufen, dy hufe 13 g. et 7 d., tenetur 
		adhuc g." (Peter Müller von drei Hufen, die Hufe 13 Groschen und 7 
		Pfennig, werden aufrechterhalten); Abkürzungen gemäß Lippert, zweiter Band, 
		Seite 65. Im Jahr 1431 wurde Petir Molner im Urkundenbuch 
		nochmals erwähnt, danach nicht mehr. Der mit "d." angegebene Geldwert 
		bedeutet "Denar", eine Silbermünze, die auf den altrömischen 
		"Denar" zurückzuführen ist und im deutschen Sprachraum Pfennig 
		genannt wurde. Der Denar war im Mittelalter die Basis des Alltagsgeldes; 
		weitere Angaben dazu siehe hier: 
		► 
		(abgerufen am 30.11.2024).
 
 Man kann davon ausgehen, dass der Name "Molner" sich aus dem Beruf 
		des Petir / Peter ableitet, gemeint war also "Peter, der Müller". 
		Die Bezeichnungen "Mühle" und "Müller" stammen ab von den 
		lateinischen Wörtern mola (Mühlstein, Mühle), molina (Mühle, Wassermühle), 
		molere (mahlen); weitere Angaben im Digitalen Wörterbuch der deutschen 
		Sprache (siehe unten). Davon ist auch Rudolf Lehmann ausgegangen, der sich im 
		Historischen Ortslexikon für die Niederlausitz (Band 1, Seite 185, siehe 
		unten) ebenfalls auf das Urkundenbuch bezieht. Um welche Art von Mühle 
		es sich dabei handelte, wird nicht mitgeteilt. Fritz Wegener erwähnte in 
		seiner Chronik 1927 Berichte von alten Dorfbewohnern, wonach es vor 
		Jahrhunderten in Kuschkow eine Wassermühle gegeben haben soll. Jedoch 
		fanden sich bisher dafür weder Dokumente noch sonstige Hinweise.
 
 Die älteste kartographische Darstellung mit der Mühle ist das folgende 
		Urmesstischblatt von 1846 (Preußische 
		Kartenaufnahme, weitere Angaben und Bildquelle siehe Spezialseite zu den 
		topographischen Karten). Das Mühlensymbol steht hier allgemein für eine 
		Windmühle. Es liegt nahe, dass die ehemalige Bockwindmühle bei der 
		Erstellung des Urmesstischblattes bereits im Jahr 1846 errichtet wurde 
		oder war. Dies belegt eine Eintragung in den Grundakten zum 
		Parzellenkauf vom 1. April 1846; zudem findet sich die Aussage vom 
		17. Februar 1848, wonach Bockwindmühle und Wohnhaus bereits gebaut waren. 
		Weitere Ausführungen dazu mit den Originalbelegen gibt es unten.
 
 
 .jpg) 
 In der Zeichenerklärung zu diesen ab 1830 entstandenen 
		Urmesstischblättern wird eine große Anzahl von Mühlentypen aufgeführt, 
		die jeweils besonders gekennzeichnet wurden. Mit einem eigenen 
		grafischen Symbol wurden dargestellt: Bockwindmühlen, Hölzerne 
		Holländerwindmühlen, Steinerne Holländerwindmühlen und Wassermühlen. 
		Mit einem gemeinsamen Symbol und einem zusätzlichen Buchstabenkürzel 
		zur Unterscheidung wurden dargestellt: Walkmühlen, Papiermühlen, 
		Pulvermühlen, Sägemühlen, Stampfmühlen, Ölmühlen, Schleifmühlen, 
		Schiffmühlen und Lohmühlen. Die vollständige Zeichenerklärung zu diesem 
		historischen Kartenwerk finden Sie hier: 
		► 
		(Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen, Bonn 1988; aktuell bereitgestellt 
		z.B. unter https://geoportal.kreis-herford.de/geschichtsportal/). Siehe dazu 
		auch weiter unten die Angaben zum Messtischblatt von 1901.
 
 Sehr interessant sind auch die Angaben aus der Separationskarte, siehe dazu die folgenden 
		Kartenausschnitte und zum Thema Separation in Kuschkow insgesamt die spezielle Themenseite. 
		Das Mühlengrundstück hatte ehemals den Flurnamen Ugroda 
		("bei der Burg"). Jedoch sind in der Karte der Feldmark Kuschkow von 1842 und 
		in der Kopie dieser Karte von 1857 weder eine Mühle noch andere Gebäude zu einem Grundstück 
		eingezeichnet, obwohl diese nachweislich zum Zeitpunkt der Kartenerstellung bereits 
		existierten, wie das vorstehende Kartenblatt zeigt. Offensichtlich wurde die Kopie 
		der Separationskarte im Jahr 1857 gemäß dem Zustand von 1842 unverändert gezeichnet 
		und nicht den inzwischen geänderten Gegebenheiten angepasst.
 
 
  
 
 Auszüge aus der Karte der Feldmark Kuschkow 1842 / 1857. Bildquelle: 
		Kataster- und Vermessungsamt Lübben im Landkreis Dahme-Spreewald, historisches Liegenschaftskataster; 
		© für das Digitalisat der Originalkarte: Kataster- und 
		Vermessungsamt Lübben, weitere Angaben siehe auf der Spezialseite zur Separation. Zuerst 
		ein Überblick über den Bereich südlich der Ortslage, danach das Mühlengrundstück mit der 
		Flurbezeichnung "Ugroda" und sein näheres Umfeld.
 
 
 
		.jpg) 
		Ortslage Kuschkow und das
		Mühlengrundstück um 1901. Bildquelle: Karte des Deutschen Reiches / Topographische 
		Karte 1:25000, Messtischblatt 3949 Schlepzig, Königlich Preußische Landes-Aufnahme 1901, herausgegeben 
		1903, Auflagendruck 1918.  © Arcanum Maps Budapest 
		(https://maps.arcanum.com/de ‒ siehe direkt hier: 
		
		►); dieses Blatt findet man auch beim Leibnitz-Institut für Länderkunde 
		(https://ifl.wissensbank.com) oder beim BrandenburgViewer (https://bb-viewer.geobasis-bb.de). 
		Die Mühle ist mit dem dafür vorgeschriebenen kartographischen Symbol als Bock-Windmühle 
		dargestellt und außerdem separat mit "zu Kuschkow" bezeichnet. Eine offizielle Zeichenerklärung 
		für die Symbolik der historischen Messtischblätter um 1900 finden Sie hier: 
		► 
		(Gesamtblatt, undatiert) oder von 1898 hier: 
		► 
		(Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen, Bonn 1988; aktuell bereitgestellt z.B. unter 
		https://geoportal.kreis-herford.de/geschichtsportal/).
 Interessant sind dabei die Mühlensymbole im Detail: Links folgt ein Ausschnitt aus dem Blatt 
		mit der Zeichenerklärung der Preußischen Landesaufnahme um 1900, rechts von der Landesaufnahme 
		Sachsen 1940 zum Vergleich. Dargestellt wurden Bock-Windmühlen, Holländer-Windmühlen, 
		Wassermühlen und Schiffsmühlen. 1940 wurden in Sachsen die Schrotmühlen zusätzlich mit 
		einem eigenen Symbol aufgenommen, ein Hinweis auf ihre zunehmende Verbreitung (oder ihre 
		Bedeutung im Krieg ?). Dieses Schrotmühlen-Symbol unterscheidet jedoch nicht zwischen Wind- 
		und Elektromühlen und gibt auch keine Auskunft über die Sichtbarkeit in der Landschaft als 
		Landmarke von militärischer Bedeutung.
 
 
 .jpg) .jpg) 
 
 Im Vergleich 
		zwischen dem Messtischblatt von 1901 (oben) und dem nachfolgenden Luftbild erkennt man 
		sehr gut den teils durch Bäume begrenzten "Wotschowberg" südlich 
		der Mühle und den feuchten Wiesenstreifen, der sich grabenförmig darum 
		in nördlicher Richtung fortsetzt (weiter siehe Text unten):
 
 
 
		.jpg) Luftbild von Kuschkow 2001, Bildausschnitt mit dem südöstlich außerhalb 
		der Ortslage gelegenen Gebiet, dabei ganz unten (am südlichen Ende) das Mühlengrundstück 
		und nordwestlich davon mit geringem Abstand anschließend das Nachbargrundstück Schneider/Paech. 
		Bildquelle: Großformatiges Originalfoto (auf Fotopapier) im Maßstab ca. 1:2000, © 
		Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg, Film-Nr.: 26-01, Bild-Nr.: 260, Aufnahme-Datum: 1.5.2001, 
		Senkrechtaufnahme (Orthofoto), Gebietsbezeichnung: Kuschkow. Wenn Sie das ganze Luftbild in höherer Auflösung 
		sehen wollen, dann klicken Sie hier: 
		►
 
 
 Auch der sogenannte "Wotschowberg" (siehe dazu die Liste 
		der Flurnamen auf der Separations-Seite) ist in der Separationskarte nicht bezeichnet. 
		Die Karte im BrandenburgViewer (siehe direkt hier: 
		►) bezeichnet das Flurstück 
		des Wotschowberges als "An der Mühle". Auf dem Luftbild zeichnet sich der 
		Wotschowberg wallartig rund ab. Ein teils mit Bäumen und Sträuchern bewachsener 
		Wiesenstreifen umgibt ihn grabenförmig wie ein ausgetrockneter Wasserlauf, der hinter 
		dem "Mühlberg" (nur in unserer Familie so bezeichnet) abbiegend zwischen dem 
		Mühlengrundstück und dem nordwestlich benachbarten Grundstück Schneider/Paech, weiter 
		über die jetzige dammartige Straße durch die Wiesen (welche inzwischen durch die höher 
		gelegte Straße abgetrennt wurden) geführt haben könnte. So lautete zumindest die 
		Erzählung meines Vaters.
 Weitere Anhaltspunkte findet man auf den Karten von Zürner und Schenk (siehe die 
		gesonderte Seite zur Kartographie). Zu der beschriebenen Deutung des Landschaftsbildes 
		passt in der Zürner-Karte aus dem Zeitraum 1711-1742 ein sich schlängelnder Wasserlauf 
		auf Kuschkower Gebiet im Luch, der zwischen Gröditsch und Krugau weiter mäandert, bis 
		er im Nichts verschwindet. Auch der Kartograph Peter Schenk hat dieses Fließ in seiner 
		Karte von 1757 verewigt: "Der große Lugk", ein riesiges Morast- bzw. 
		Feuchtgebiet zwischen Kuschkow, Gröditsch, Dürrenhofe und Krugau findet sich in allen 
		Karten und ist heute ‒ inzwischen melioriert und urbar gemacht ‒ immer 
		noch als Luch bekannt und feucht. In der Zürner-Karte sind dem Anschein nach 
		Knüppeldämme als Verbindung über das "große Lugk" zwischen Kuschkow und 
		Gröditsch sowie Dürrenhofe und Krugau dargestellt. Wasser gab es also reichlich. 
		Berichte von Überschwemmungen in der Dorfchronik und auch der persönliche Bericht 
		von Uhrmacher Rattei (siehe Schulchronik Teil 1.3) belegen dies. Die in der 
		Separationskarte zahlreich eingezeichneten und nicht mehr vorhandenen Gräben 
		oder Fließe zeugen ebenfalls davon.
 
 Auch wenn es aufgrund der topographischen Verhältnisse im Umfeld von Kuschkow höchst 
		unwahrscheinlich ist, dass Bäche mit Fließgeschwindigkeiten und entsprechendem 
		Wasserdruck existiert haben, die für den Betrieb einer Wassermühle ausreichen, sollte 
		diese Theorie nicht völlig zu den Akten gelegt werden. Die Überlieferung von einer 
		eventuell ehemals vorhandenen Wassermühle sollte bewahrt werden, bis sich belastbare 
		Zeugnisse dafür oder dagegen finden. Die Windmühle (siehe Foto unten) stand auf dem 
		"Mühlberg", dem Flurstück Ugroda. Eine Wassermühle hätte an einer tieferen 
		Stelle gestanden. Für die benachbarten Flurnamen "Potztarisa" (Flurstück 
		190, auf der Separationskarte 69 rot) und "Oparischza" (Flurstück 235, 
		auf der Separationskarte 67 rot) wird weiterhin nach der Übersetzung gesucht. 
		Nach aktuellen Hinweisen von Herrn Dr. Zschieschang könnte Potztarisa eventuell 
		"unter dem alten Fleck" bedeuten. Diese Übersetzung scheint naheliegend 
		zu sein, denn höhenmäßig befindet sich Potztarisa unterhalb und östlich neben dem 
		Wotschowberg (mit dem noch nicht nachgewiesenen Rundwall). Zudem lassen Fundstücke 
		aus dem Gebiet auf eine slawische Siedlung (ca. 600 nach Chr.) schließen. Diese 
		kann jedoch nicht genau verortet werden.
 
 Im Kirchenbuch 11570 (Zeitraum 1671-1680) findet sich im Namensregister 
		unter der Hausnummer 57 hinter dem durchgestrichenen Namen Christian 
		Bauer die Eintragung "Windmühle". Der Zeitpunkt der Eintragung 
		ist noch nicht ermittelt. Vermutlich war der damalige Eigentümer des späteren 
		Mühlengrundstückes (vor dem Bau der Windmühle) Christian Bauer:
 
 
 .jpg) .jpg) 
 Das älteste bisher bekannte Dokument zur Kuschkower Mühle verwahrt das 
		Sächsische Staatsarchiv, Akte 10036, Nr. Rep. 139c, Nr. 1686, ein 
		Konzessionsgesuch des Richters in Kuschkow zum Windmühlenbau von 1748 an 
		den König. In diesem Antrag für den Mühlenbau argumentiert der 
		Dorfrichter Müller von Kuschkow eindringlich mit drohender Armut und 
		Hungersnot im Dorf, wegen der zu hohen Metze, die der ihnen zugeordnete 
		Müller aus Schlepzig verlangte. In seinen zahlreichen Schreiben zur 
		Erinnerung (Mahnungen) wiederholt er diese Argumente und lässt 
		schließlich das letzte vorliegende Schreiben ebenfalls von 21 männlichen 
		Dorfbewohnern unterzeichnen. Diese Hartnäckigkeit hatte anscheinend 
		Erfolg, wobei die Genehmigung für den Mühlenbau in Kuschkow noch nicht 
		gefunden ist, wie auch Informationen zum Erbauer und Betreiber fehlen. 
		Es liegt nahe, dass der Dorfrichter selbst die Mühle gebaut hat, da er 
		die Übernahme der Kosten bereits in seinem Konzessionsgesuch gegenüber 
		dem sächsischen König schmackhaft machte. Schließlich trug er den Namen 
		Müller, was auf den Beruf seiner Vorfahren schließen lässt:
 
 
    Drei Auszüge aus dem Konzessionsgesuch des Richters 
		in Kuschkow zum Windmühlenbau von 1748 an den 
		sächsischen König und Kurfürst, wie oben beschrieben (Bildquelle: 
		© Sächsische Staatsarchiv, Akte 10036, 
		Nr. Rep. 139c, Nr. 1686). Wenn Sie das vollständige Dokument sehen wollen, 
		dann klicken Sie hier:
		►. 
		Rechte und Pflichten der Müller zu dieser Zeit waren unter anderem geregelt durch 
		die "Churfürstliche Sächsische Landes-Ordnung in dero Marggraffthumb 
		Nieder-Lausitz" von 1652, mehrfach revidiert und neu publiziert, so z.B. 
		1669, 1710 und 1721 (siehe Literaturangabe unten).
 
 Mit der Separation wurde diese Parzelle, 
		ursprünglich Laßbesitz in Ugroda (Uggrodda), dem Besitz von Johann 
		George Böttcher zugeschlagen (wenn Sie eine größere und lesbare Ansicht der 
		folgenden Textseiten sehen wollen, dann klicken Sie auf das Bild):
 
		
		.jpg) Name des Besitzers. 1. George Böttcher
 Rubrica I. Titulus possessionis.
 vermöge? Eigenthumsverleihungs-Rezesßes mit der Königl. Regierung zu 
		Frankfurth a/O vom 31. Mai 1838. de recogn. 2ten August aus früherem 
		Laaßbesitz zu Eigenthum erworben.
 Besitzer hat das Guth auf Grund des Vertrages vom 24ten April 1815 de 
		confirmato 4ten März 1817. von seinem Vater Hans George Boettcher 
		überkommen und ist titulus possessionis für ihn ex decreto vom 
		26. Juli 1839 berichtigt.
 
 Name des Besitzers.
 2. Johann George Böttcher
 Rubrica I. Titulus possessionis.
 Von dem Vorbesitzer, seinem Vater George Boettcher, mit gerichtlichen 
		Kauf und Ueberlassungs-Vertrags vom 23. April 1841 für 145 Thaler und 
		einem Auszug erworben und ist titulus possessionis für denselben in 
		decreto am 14. Septbr. 1841 eingetragen. Ansitzer Kleinbüdner Johann 
		George Boettcher hat einen
 Fleck Acker von einem Morgen 90 Ruthen 
		Flächeninhalt in Ugroda unfern der Straße die von Kuschkau nach 
		Gröditsch führt, mittelst gerichtlichen Vertrages de dato Lübben den 
		1. April 1846 für 135 Thaler an den Müllermeister Heinrich Pohle zur 
		Erbauung eines Wohnhauses und einer Windmühle darauf, verkauft und ist 
		dies Stück nach ergangenem Dismembrations-Tausche hier ab- auf das 
		Hypothekenfolium von Kuschkau Vol II pag 465 Nr 55 umgeschrieben 
		worden in decreto am 14. April 1848. 
 
 Die Grundakten belegen den Kauf dieser Parzelle Sandland durch den 
		Mühlenmeister Heinrich Pohle aus Groß Leine am 1. April 1846 vom 
		Kleinbüdner Johann George Böttcher, um eine Bockwindmühle und ein 
		Wohnhaus darauf zu erbauen. Die folgenden Auszüge aus der Grundakte 
		zeigen, dass Bockwindmühle und Wohnhaus bereits im Februar 1848 erbaut 
		waren. Im Urmesstischblatt von 1846 ist das Mühlensymbol an der 
		betreffenden Stelle bereits eingezeichnet (siehe ganz oben). Folglich 
		könnte die Bockwindmühle schon 1846 errichtet worden sein. Im Grundbuch 
		findet sich auch der Hinweis zu einer Öl- und Bockwindmühle. Anzunehmen 
		ist, dass bei der Errichtung der Bockwindmühle gleichzeitig eine Ölmühle 
		eingebaut wurde (üblicherweise in der unteren Etage):
 
 
 .jpg) .jpg) 
 .jpg) .jpg) Die im Königlichen Amtsgericht zu Lübben 
		geführten Grundakten betreffend Kuschkow (Grundbuch von 
		Kuschkow, Band II, Blatt-Nr. 43, Seiten 27-29 und 48) enthalten folgende 
		Angaben (die Bilder zur Vergrößerung bitte anklicken):In der Grundakte auf Seite 28 (Bild 
		oben rechts, rechte Spalte, unter §1) ist das Protokoll über die Absicht 
		des Parzellenkaufs vom 1. April 1846 zu lesen: "... 1. Der Besitzer 
		des Büdnerguts No. 43 zu Kuschkau Kleinbüdner Johann George Böttcher  
		2. der Mühlenmeister Heinrich Pohle zur Zeit noch in Gr. Leine  
		"Verkäufer Kleinbüdner Johann George Böttcher eines zu seinem 
		Büdnergute gehöriges durch Separation dem Gute zugeschlagenen Acker 
		von 1 und ½ Morgen in Uggrodda an der Straße die von Kuschkow 
		nach Gröditsch führt und mitten des übrigen zu seinem Gute gehörigen 
		Ackers belegen, zudem Zwecke, daß derselbe darauf eine ... (Textfortsetzung 
		Seite 29, Bild unten links) ... Windmühle und Wohnhaus 
		erbauen könne und willigt darein, daß der Besitztitel auf ... ".
 In der Grundakte auf Seite 48 (Bild 
		unten rechts), unter E, IV, erster Abschnitt wird Bezug genommen auf 
		das Attest des Königlichen Rentamtes zu Lübben vom 17. Februar 1848, 
		wonach ein Wohnhaus und eine Bockwindmühle erbaut sind.
 (Bildquelle: © 
		BLHA, Rep. 105 GA, Komplex IV, Grundakte Kuschkow, Band II, 
		Blatt 43; fotografiert am 9.10.2024)
 
 
 
 
		.jpg) .jpg) Im Grundbuch von Kuschkow, Kreis 
		Lübben, Band II, Blatt Nr. 55 Mühlengrundstück, ist unter Nummer 1 von 
		einer Öl- und Windmühle / Bockwindmühle 
		die Rede; links das ganze Blatt, rechts ein Auszug mit der betreffenden 
		Eintragung.(Bildquelle: © BLHA, 
		..., fotografiert am 9.10.2024)
 
 
 
		
		.jpg) .jpg) 
		Cession (Abtretung, Übertragung) Pohle / Wolff 
		vom 11. Juli 1845: "... (Theodor) Wolff, jetziger 
		Besitzer des verpfändeten Grundstücks, verpflichtet sich, die 
		veranschlagten Kosten zu tragen. ... Laut vorgelesen, genehmigt und 
		...". Die Bilder zur Vergrößerung bitte anklicken. (Bildquelle: 
		© BLHA, ..., fotografiert am 9.10.2024)Hinweis: Gemäß Pierer's Universal-Lexikon von 1857-1865, Band 3, Seite 
		833, war eine Cession ein Rechtsakt, wodurch das einem Gläubiger gegen 
		seinen Schuldner zustehende Forderungsrecht einem Dritten zur 
		Geltendmachung für sein Interesse abgetreten wird.
 
 
 Mühlmeister Heinrich Pohle (1797 in Beeskow? - 28.6.1856)Nachkommen:
 - Johann Carl Hermann (geboren 1834)
 - Caroline Emilie Henriette (geboren 1835)
 - August Wilhelm Paul (geboren 1841)
 
 
 .jpg) .jpg) Zwei Doppelseiten 49 und 50 aus der Grundakte 
		zum Mühlengrundstück mit Aufzählung der Abgaben des Windmüllers Heinrich 
		Pohle an die Kirche in den Jahren 1846 und 1847 sowie der beglaubigten 
		Abschrift (copia vidimata) zum Erwerb des Grundstücks: "Der Kleinbüdner 
		George Boettger zu Kuschkau, Lübbener Kreises hat von seinem daselbst 
		belegenen und 20 Morgen 129 ▢Ruthen umfassenden Kleinbüdnergute No.43 
		... vom 1ten April 1846 an den Windmüller Heinrich Pohle 1 Morgen 20 
		▢Ruthen verkauft. ... ... Frankfurt a/O den 2. Juli 1846" ... 
		"... durch die Königliche Regierung genehmigt ... am 18. August 1846". Zur Bildvergrößerung bitte anklicken. (Bildquelle: 
		© BLHA, Rep. 105 GA, Komplex IV, 
		Grundakte Kuschkow, Band II, Blatt 43; fotografiert am 9.10.2024)
 
 
 
		.jpg) Das 
		Kirchenbuch 11573/2/4, Eintragung Nr.39, zeigt den Tod von 
		Heinrich Pohle, Mühlmeister in Kuschkow, 
		am 28. Juni 1856 an, er hinterließ drei Kinder: Johann Carl Hermann, 22 
		Jahre; Caroline Emilie Henriette, 21 Jahre; August Wilhelm Paul, 15 
		Jahre. Am Ende dieser Eintragung, fast unlesbar, kann man nur "zu 
		Beeskow, 1797"..."Mühlmeister von" entziffern, wahrscheinlich sein 
		Geburtsjahr in Beeskow und er ist Sohn eines Mühlmeisters. Seine 
		Nachkommen wirtschafteten ohne Erfolg, wie das Zitat in der Dorfchronik 
		zur 675-Jahrfeier belegt: 
 "Eine Anzeige vom 19.12.1857 des Königlichen Kreis-Gerichtes (I. 
		Abtheilung, Subhastations-Patent III.A.5326) gibt Auskunft über einen 
		gerichtlichen Verkauf. Es heißt: 'Das zu Kuschkow belegene, im 
		Hypothekenbuche Vol. II. Pag. 465 seq. No. 55 verzeichnete, den 
		Mühlenbesitzer Heinrich Pohle’schen Erben gehörige Windmühlengrundstück 
		nebst Zubehör, welches nach der nebst Hypothekenschein in der 
		Registratur einzusehenden Taxe auf 1502 Thlr. 6 Sgr. 8 Pf. abgeschätzt 
		ist, soll am 17ten März 1858 vormittags um 11 Uhr in unserem 
		Gerichtszimmer hierselbst öffentlich verkauft werden. Alle unbekannten 
		Realprätenden (Prätendent = Anspruch-Erhebender) werden aufgefordert, 
		sich bei Vermeidung der Präclusion (Ausschließung, Rechtsverwirkung) 
		spätestens bei diesem Termine zu melden. Gläubiger, welche wegen einer 
		aus dem Hypothekenbuche nicht ersichtliche Realforderung aus den 
		Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben ihren Anspruch bei dem 
		Subhastationsgericht anzumelden.
 
 Lübben, den 16. November 1857
 Königliches Kreisgericht I. Abtheilung, Subhastations-Patent III.A.5326’
 (Subhastation = Zwangsversteigerung)"
 
 
		 
		Es folgt der Kaufvertrag vom 11. März 1861 über die 
		Mühle mit Haus, Grundstück und Inventar zwischen 
		Johann Carl Hermann Pohle, Sohn von Mühlmeister Heinrich Pohle, 
		und Theodor Wolff:
 Dieser Kaufvertrag kann als "Gründungsurkunde" für die 
		Müllerfamilie Wolff / Jäzosch gelten, mit diesem Vertrag begann eine 
		über mehrere Generationen währende Kuschkower Handwerker- und 
		Familiengeschichte. Darüber hinaus ist das Dokument auch ganz allgemein 
		von dorf- und kulturgeschichtlichem Interesse, weil hier nicht nur ein 
		normaler Kossätenhof (im Vertrag bezeichnet als "Häusler-Grundstück") 
		samt Hofwehr verkauft wurde sondern in Verbindung mit diesem Hof auch 
		eine Mühle mit Inventar sowie allen Rechten und Pflichten. Zur Hofwehr 
		gehörten alle Gerätschaften und Ausstattungen, die zur Bewirtschaftung 
		des jeweiligen Hofes einschließlich Garten- und Ackerland nötig waren, 
		in früheren Zeiten auch Tierbestand und Saatgut. Mit Hofwehr wurde 
		somit das bewegliche Inventar bezeichnet, welches untrennbar an die 
		Immobilie (Grundstück und Gebäude) gebunden und zur Sicherung der 
		Existenz des Hofbesitzers bzw. Eigentümers erforderlich war.
 
 Die erste abgebildete Einzelseite (Blatt 105) sowie deren Rückseite 
		enthält den internen Schriftverkehr zwischen den Behörden:
 "An ein Königl. Wohll. Kreisgericht II. Abthl. hier: In der 
		Hypothekensache No. 55 von Kuschkau überreiche ich gehorsamst 
		cop. vid. des Kaufcontracts vom heutigen Tage. Lübben, den 11. März 1861 
		... (Notar) ... bestätigt ... (Unterschriften) ..."
		Auf der Rückseite neben Adressierungen und Unterschriften: "Sie 
		werden hierdurch benachrichtigt, daß der Windmüller Johann Carl Herrmann 
		Pohle sein im Hypotheken Buche von Kuschkau Vol. II Nr.55 pag. 465 
		verzeichnetes Mühlengrundstück durch den notariellen Kaufcontract vom 
		11. März an den Müller Gustav Adolph Albert Theodor Wolf aus Buckow 
		bei Beeskow verkauft hat. (Ort) den 25. März 1861" ... (Unterschriften 
		usw.) ... "Conto Müller Gustav Adolph Albert Theodor Wolf aus Buckow bei 
		Beeskow" (wohl für die Gebührenrechnung) ... (Unterschriften usw.) ...
 
 Auf den sechs Bildern danach (Doppelseiten, Blätter 106 bis 111) folgt der 
		eigentliche Vertragstext. Er erstreckt sich über die unten abgebildeten 11 
		Textseiten und wird nachfolgend auszugsweise in Transkription wiedergegeben, 
		soweit verständlich bzw. inhaltlich hier für diese Webseite von Interesse. 
		Viele Begriffe und Formulierungen sind unklar und müssen vorerst offen 
		bleiben. Wer den gesamten Text sehen möchte, kann alle Bilder anklicken 
		für eine vergrößerte und gut lesbare Ansicht.
 (Bildquelle: © BLHA, ..., fotografiert am 9.10.2024)
 
 
		
		
		.jpg) Copia 
		vidimata. Verhandelt Lübben den 11. März 1861 Vor dem hier in Lübben wohnhaften Königl. Preuß. Notar im Bezirk des 
		Appellationsgerichts zu Frankfurt a/O Gustav Immanuel Harmuth und den 
		zugezogenen, dem Notar bekannten beiden Instrumentszeugen (Zeugen bei 
		einer Beurkundung), als:
 A. dem Gerichts-Assessor Carl Gustav Schwinck, wohnhaft in Frankfurt a/O und
 B. dem Kürschnermeister Caro Reeh, wohnhaft in Lübben
 erschienen heute, dem Notar von Person und als dispositionsfähig bekannt:
 1. der Windmüller Carl Hermann Pohle, wohnhaft in Kuschkau,
 2. der Müller Gustav Adolph Albert Theodor Wolff, wohnhaft in Buckow bei 
		Beeskow, im Beistande
 3. des Mühlenmeisters August Friedrich Wilhelm Neuguth, wohnhaft in 
		Buckow bei Beeskow
 und baten um Aufnahme eines Kaufcontracts.
 
 Dem Notar und den zugezogenen Instrumentszeugen steht, wie von ihnen 
		hierdurch versichert wird, welche von der Theilnahme an dieser 
		Verhandlung nach den §.§. 5 bis 9 des Gesetzes vom 11. Juli 1845 
		ausschließen und wurde hierauf der Kontract nach dem Vertrage der 
		Komparenten ad 1. und 2. dahin niedergeschrieben:
 
 § 1 ‒
		Windmüller Pohle verkauft und überläßt eigenthümlich das ihm gehörige im 
		Hypothekenbuche zu Kuschkau Volumen zwei (Vol. II) No.55 pag. vier Hundert 
		fünf und sechszig verzeichnete Mühlen und Häusler-Grundstück nebst allem 
		Zubehör, allen damit verbundenen Rechten, aber auch den darauf haftenden 
		Abgaben und Lasten und mit folgendem Inventarium:
 einer Windfege,
		einem kompleten Mehlkasten, nebst eisernen Schrauben,
		vier Sieben in gutem Zustande,
		vier Mehlfässern,
		einer Mulde und zwei halben Berliner Metzen-Massen,
		einem vorräthigen Mühlensteine, vier Fuß im Durchmesser,
		einer Haue nebst Mühleisen, Pfanne und Schlagring,
		sämtlichem vorräthigen Rumpfzeuge,
		zwei Hobeln nebst Hobeleisen,
		vier eisernen Bohrern,
		zwei eisernen Stampfringen,
		drei eisernen ... ...
		einer Wage nebst zwölf eisernen Gewichten,
		vier Beuteltüchern, einem kleinen Schlaggetriebe,
		einem zölligen Stemmeisen, ... ... , einer eisernen
 
		Windkette ... ... , ein Hundet acht Stücken birkene Mühlenkämme ... ... ,
		an den Müller Gustav Adolph Albert Theodor Wolff. Dieser acceptirt die 
		Eigenthums-Ueberlassung und erkauft das vorbeschriebene Grundstück.
 § 2 ‒ Für das gegenseitig verabredete Kaufgeld von 
		1300 Thaler. Er übernimmt auf Anrechnung des Kaufgelds als Selbstschuldner
 1. Die auf das Grundstück eingetragenen Schulden im Betrag von zusammen 
		700 Thalern mit den Zinsen von Zeit der Grundstücks-Uebergabe ab, ingleichen
 2. Die von der verehelichten Windmüller Pohle Henriette geborene Gretchen 
		ihrem Ehemann dem Verkäufer eingebrachten 300 Thalern ...
 
 § 3 ‒ Die Uebergabe des Grundstücks soll den 4. April 
		dieses Jahres erfolgen, von wo ab Käufer auch die Lasten und Abgaben des 
		Grundstücks übernimmt (mit Aufzählung ...) ...
 
 
 .jpg) .jpg) 
 .jpg) .jpg) 
 .jpg) .jpg) 
 Seit der oben zitierten Ersteigerung 1858 und dem 
		Kaufvertrag von 1861 über die Mühle mit Haus, Grundstück und 
		Inventar zwischen Hermann Pohle und Theodor Wolff verhandelt und unterzeichnet, 
		nachdem in der Cession von 1845 Theodor Wolff als "jetziger" 
		Besitzer des verpfändeten Grundstücks sich verpflichtete, die veranschlagten 
		Kosten zu tragen, war die Mühle im Eigentum der Familie Wolff / Jäzosch, 
		auch im Zeitraum 1960 bis 1990 als zeitweiliger genossenschaftlicher Besitz, bis zum 
		Verkauf im Jahr 2011. Mehr als 153 Jahre Familiengeschichte in 
		der Gemeinde Kuschkow sind damit verbunden.
 
 
 .jpg) 
		Dies ist die einzige noch existierende Aufnahme von der ehemaligen Bockwindmühle 
		zum Mühlengrundstück Wolff / Jäzosch hinter dem Hof an 
		der äußeren Gröditscher Straße 5, fotografiert um 1920-1930 über die Wiesen aus 
		südöstlicher Richtung. Die Aufnahme stammt vermutlich aus den späten 1920er Jahren, die Mühle 
		wurde zwischen 1935 und 1937 wegen Baufälligkeit abgebrochen, das Abbruchmaterial wurde teilweise 
		für den Umbau der neuen Mühle verwendet (siehe unten). Rechts neben der Windmühle erkennt man 
		ganz schwach den hellen Giebel des alten massiven Mühlengebäudes zum Hof, Vorgängerbau des neuen 
		(oder nur umgebauten alten ?) Mühlengebäudes von 1938. Der Fotoblick führt genau über den oben 
		erwähnten "Wotschowberg", woraus man ersehen kann, dass in dieser Gegend die Berge 
		bereits bei weniger als 1 Meter Höhe beginnen. Das Gleiche gilt für den "Mühlberg" 
		hinter dem Hof, auf dem ehemals die Windmühle stand ‒ allerdings wusste nur unsere 
		Familie, dass es sich bei dieser Fläche um einen Berg handelt.
 Das Foto dokumentiert sehr schön die typische Lage einer Mühle außerhalb 
		des Dorfes in Brandenburg und in der Niederlausitz. Im Zentrum der 
		Dörfer um die Dorfstraße herum oder auf dem zur Allmende gehörenden 
		Dorfanger siedelten immer nur die der Gemeinschaft in Abhängigkeit 
		dienenden (Hirte) oder für diese gegen Bezahlung tätigen Berufsgruppen 
		(Schmied, Küster, Lehrer). Der Müller dagegen wohnte meist ungeschützt 
		außerhalb der Dorfgemeinschaft, was natürlich mit dem im Umfeld einer 
		Windmühle erforderlichen Freiraum zu tun hatte, ihm aber auch einen 
		gewissen unheimlichen Ruf einbrachte. Dem Müller wurden deshalb diverse 
		Märchen angedichtet. Er konnte den Sagen nach z.B. die Wind- und 
		Wassergeister für sich arbeiten lassen und hatte meist auch einen 
		kleinen Drachen, der ihm nach Bedarf goldene Taler beschaffte. Müller 
		und Schmiede waren Kossäten und keine Bauern, sie betrieben Landwirtschaft 
		nur zur Eigenversorgung oder im Nebenerwerb und hatten ursprünglich keine 
		Anteile an der Feldflur (am Hufenland, weitere Hinweise dazu siehe 
		hier: 
		
		►).
 
 Abstandserfordernisse ergaben sich auch aus dem Polizeirecht. Gemäß 
		Regierungs-Verordnung vom 23. November 1861 mussten in der Provinz 
		Brandenburg beim Bau von Windmühlen Sicherheitsabstände beachtet werden: 
		"Windmühlen müssen in der Regel 20 Ruthen von Wegen entfernst bleiben, 
		von benachbarten Grundstücken 6 Ruthen. Der Bauherr, Baumeister oder 
		Bauhandwerker, der diese Entfernungen nicht beachtet, verfällt in die 
		Strafe des § 345 Nr.12 des Strafgesetzbuchs." (siehe im 
		Literaturverzeichnis bei Wichert). Da bei dieser Bestimmung die 
		allgemeine Gefahrenabwehr für Personen und Sachen im Vordergrund stand, 
		war nicht die Baupolizei sondern die Ordnungspolizei zuständig. (1 
		Preußische Rute = 3,766 m, 20 Ruten = ca. 75 m, 6 Ruten = ca. 23 m)
 
 
 
		Mathilde Charlotte Wolff, geborene Müller (1842 - 25.1.1925)Theodor Albert Gustav Adolf Wolff (1834-1874), 
		Mühlmeister in Kuschkow, eventuell aus Buckow
 Heirat 1861. Nachkommen:
 - Helene Wolff (1862-1935)
 - Otto Wolff (1865-1954), Müller
 - Franz Hermann Wolff (1867-1936), später Müllermeister in Kuschkow
 
 Witwe Mathilde Charlotte Wolff, geborene Müller (1842 - 
		25.1.1925), Mühlenbesitzerin
 Traugott Kschischang (7.5.1848 - 28.2.1942), Müllermeister aus Riegel
 Heirat am 6.1.1878. Nachkommen:
 - Anna Kschischang (22.4.1881 - 20.2.1903)
 - Marie Elisabeth Kschischang (23.6.1878 - 3.3.1944)
 - Johanne Auguste Wilhelmine Kschischang (22.4.1881 - ..?..)
 
 Das Ehepaar Wolff heiratete 1861. Mathilde, drittes Kind des Erbbraukrügers und Lehnrichters 
		Johann Christian Müller mit Charlotte Christiane, geborene Horke, und Müllermeister Theodor Wolff, 
		Sohn des Gustav Wolf, Mühlmeister in Biegen (einer Familie mit lang zurückreichender Müllertradition 
		bei Müllrose mit der wichtigsten und größten Mühle in der Beeskower Gegend) erhielten in der 
		Versteigerung den Zuschlag.
 
 Theodor Wolff verstarb 1874 im Alter von 40 Jahren. Er hinterließ als 
		Nachfolger seine Söhne Otto und Franz Hermann, welche 
		beide Müller wurden sowie Tochter Helene, die nach einem Unfall in der 
		Mühle bis zum Lebensende ein Pflegefall war. Seine Witwe Mathilde Wolff 
		heiratete wahrscheinlich aus der Not heraus, weil sie als Frau nur über einen Vormund 
		die Mühle führen durfte, einen Kreibig aus Kuschkow. Sie ließ sich dann von ihm scheiden, 
		um 1878 den Müllermeister Traugott Kschischang (1848-19??) aus Riegel, 
		Kreis Hoyerswerda (Schreibweise auch Kschieschang, Tschischang, Tschischank) zu heiraten, 
		welcher den Mühlenbetrieb bis zur Übernahme durch ihren Sohn Hermann führte. Im Adressbuch 
		der Dampfkesselbesitzer Deutschlands von 1897, Band I: Provinz Brandenburg, ist auf Seite 83 
		Kschieschang mit einer Ölmühle in Kuschkow aufgeführt, daher wissen wir vom Antrieb dieser 
		Ölmühle durch einen Dampfkessel. Der Aufwand, ein solches Verzeichnis herauszugeben, 
		verdeutlicht die Besonderheit und Wichtigkeit dieser technischen Neuerung um die 
		Jahrhundertwende. Im Kreis Lübben sind neben Kuschkow auch Boblitz, Butzen, Groß Leuthen, 
		Groß Lubolz, Lübben, Schlabendorf, Steinkirchen, Straupitz, Terpt und Wittmannsdorf 
		aufgeführt, wo Ölmühlen, Mahlmühlen und Schneidemühlen (Sägemühlen) sowie Brennereien, 
		Textilfabriken, Pappfabriken und die Telegraphenstangenzubereitung der Post Dampfkessel 
		für den Maschinenantrieb nutzten.
 
 
  .JPG) 
		Der ältere Sohn Otto Wolff (1865-1954), ein gelernter Müller, aber 
		anscheinend nicht interessiert das Müllerhandwerk auszuüben, war als leidenschaftlicher 
		Radsportler Mitglied des Fahrradvereins Lübben und gewann zahlreiche Radrennen. Links 
		ist er auf einer kolorierten / getönten Portraitzeichnung zu sehen, rechts auf einem 
		Foto als Tandemfahrer (Bildmitte hinten). In der Chronik der Gemeinde Kuschkow 
		von Familie 
		Scheibe wird auf Seite 26 berichtet: "Für den 9.8.1900 findet sich in einem 
		Zeitungsartikel ein Vermerk über ein (erstes?) Rennen des Radfahrervereins Jamlitz 
		über 15 km, bei dem ein gewisser Wolf aus Kuschkow den 2. Platz belegte." Aus 
		den überlieferten Siegespreisen folgen zwei Beispiele: Links ein Bowlengefäß mit 
		Textgravur "Rennen 1. Preis ... (das Datum ist leider nicht mehr erkennbar) ... 
		Fahrrad Club Lübben", danach ein Leuchter mit der Textgravur "I. Preis für 
		25 Klm. am 27.8.99 in 47 Min. 31/5 Sek.". Als weitere Trophäe gewann er eine 
		Schale mit der Textgravur "2. Preis über 143 km 23.9.1900 in 5 St. 14 M. 31,45 S. 
		Otto Wolff Kuschkow." (Beide Bilder oben: Familienarchiv Piesker)
 
 .jpg) .jpg) .jpg) 
		
 
 .jpg) Otto 
		Wolff heiratete um 1902 die Schneidermeisterin Emma, Tochter des Fleischers in Groß Leuthen 
		und übersiedelte dorthin. In Groß Leuthen war er Vorstandsmitglied der Molkerei. Sein 
		Sohn Fritz Wolff (links auf einem Foto aus dem Familienarchiv Piesker) 
		verunglückte tödlich 1934 bei einem Motorradunfall. Seine Tochter Erna Wolff 
		(1903-1984), ausgebildete Köchin, arbeitete im Arzthaushalt in Groß Leuthen. 1931 heiratete 
		sie Ewald Piesker (1896–1972), siehe dazu das übernächste Foto von dieser Hochzeit. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
		 
		Hochzeitsfoto ..?.. + ..?.. wohl Mitte der 1920er 
		Jahre, um welche Hochzeitsgesellschaft und welchen Ort es sich handelt, konnte 
		nicht ermittelt werden, das Brautpaar ist unbekannt. In der letzten Reihe das 
		zweite Paar von links sind die noch ledigen Geschwister Erna und Fritz Wolff. 
		In der mittleren Reihe ganz rechts eine Frau in Spreewaldtracht. (Foto: 
		Familienarchiv Piesker)
 
 
 
		 
		Hochzeit Erna Wolff + Ewald Piesker 1931. Hochzeitsgesellschaft 
		mit Erna Wolff und Ewald Piesker vor dem Elternhaus in Groß Leuthen. Die 
		Brauteltern Emma und Otto Wolff sitzen rechts neben dem Bräutigam, rechts 
		neben diesen sitzen Marie (geborene Kschischang, Steifschwester von Otto 
		Wolff) und ihr Mann August Schneider. Schräg rechts vor dem Bräutigam auf 
		dem Boden sitzt dessen Tochter aus erster Ehe. Fritz Wolff, der Bruder der 
		Braut steht links hinter ihr. In der gleichen Reihe links von Fritz steht 
		Franz Schneider und links ganz außen Johanna Schneider aus Kuschkow, die 
		12 Jahre alte Schwester von Franz. Links neben der Braut sitzen ihre 
		Schwiegereltern.In der vorletzten Reihe rechts der Herr mit Brille, Zigarre und weißer Blume 
		im Knopfloch ist der Arzt von Groß Leuthen. Die Braut war Köchin und in 
		seinem Arzthaushalt angestellt. Der Herr ganz rechts außen mit den 
		vielen Orden ist der Hufbeschlagmeister Henke, der an der tierärztlichen 
		Hochschule in Berlin ausgebildet wurde. (Foto: Familienarchiv Piesker)
 
 
 
 
		.jpg) 
		Silberhochzeit von Erna und Ewald Piesker 1956. Vorn links im Bild ihr 
		Sohn Ulrich Piesker, links neben Erna ihre Mutter Emma, ganz hinten links Emma Jäzosch, 
		Ernas Cousine. (Foto: Familienarchiv Piesker)
 
 
 
		Franz Hermann Wolff (26.6.1867 - 4.8.1936), MüllermeisterMarie Karoline Kupsch (28.9.1873 in Kuschkow - 25.12.1928)
 Heirat am 25.6.1893. Nachkommen:
 - Kurt Hermann (10.9.1891 - 18.7.1915), Müller, gefallen im Ersten Weltkrieg
 - Gertrud Marie Frieda (20.10.1893 - 1916)
 - Franz Hermann (30.11.1895 - 21.5.1916); Müller, gefallen im Ersten Weltkrieg
 - Johanna Margarete (29.10.1897 - 4.10.1965)
 - Gertrud (24.3.1900 - 28.4.1945), spätere Ehefrau von Schmiedemeister Franz Jäzosch
 - Emma Marie Liesbeth (6.4.1905 - 6.1.1966), spätere Mühlenbesitzerin, Ehefrau von Bernhard Jäzosch und meine Großmutter
 - Emil Fritz (20.3.1909 - 6.5.1934), Müller
 
 
 
 .jpg) .jpg) .jpg) 
 .jpg) .jpg) 
		Links oben die Schwestern Anna und Trude Wolff. In der Mitte 
		Kurt Hermann Wolff (1891-1915, gefallen im Krieg) auf einem 
		Feldpostfoto 1915 mit einem Kameraden, rückseitig beschriftet mit: "16.3.15: 
		Liebe Eltern und Geschwistern. Ein schönen Gruß und gesundes Wiedersehen ... Euer 
		Sohn und Bruder Kurt". Rechts Anna (Johanna Margarete) 
		Schneider, geborene Wolff, mit ihrem Ehemann Paul Schneider, 
		ihrem Sohn Kurt und Tochter Ruth. 
		Darunter in der zweiten Reihe die Schwestern Anna (Johanna 
		Margarete, wie in der oberen Reihe links und rechts) und Frieda 
		(Gertrud Marie Frieda).
 Johanna (Anna) Margarete Wolff (1897-1965) heiratete 
		Hugo Otto Paul Schneider aus Pretschen am 16.9.1921 in 
		Kuschkow. Das Ehepaar wohnte in Pretschen im Elternhaus des Ehemanns. Ihr 
		Sohn Kurt wurde am 7.7.1922 in Pretschen geboren und fiel 
		am 10.8.1941 im Krieg. Die Tochter Ruth wurde am 28.3.1925 
		in Pretschen geboren und heiratete am 13.9.1951 in Pretschen 
		Helmut Redlich (das Hochzeitsbild ist zu sehen auf der 
		Hochzeitsseite Teil 1). Sie lebten im Elternhaus Schneider in Pretschen. 
		Ihre Söhne Ulrich und Harald wurden 
		1952 und 1957 geboren. Ruth Redlich verstarb am 10.6.1996 in Pretschen.
 
 Im Familienarchiv Wolff / Jäzosch existieren noch vier evangelische 
		Konfirmations-Scheine von den oben genannten sieben Geschwistern, 
		sie werden nachfolgend gezeigt. Alle Konfirmationen haben stattgefunden in der 
		Dorfkirche von Kuschkow, ausgestellt wurden die Scheine von Pfarrer Zeitzler in 
		Krugau. Kuschkow hatte schon immer nur eine Filialkirche, zuständige Pfarrkirche / 
		Hauptkirche war damals Krugau. Pfarrer Hermann Zeitzler übte sein Amt aus von 
		1900 bis 1930, gleichzeitig bis 1919 auch als Ortsschulinspektor, siehe dazu 
		diverse Einträge in der Schulchronik. Wenn Sie lesbare Vergrößerungen sehen 
		möchten, dann klicken Sie auf diese Abbildungen:
 
 
 
		
		.jpg) .jpg) 
 .jpg) .jpg) 
		Oben links: Konfirmations-Schein vom 1. April 1906 für Hermann Kurt WolffOben rechts: Konfirmations-Schein vom 5. April 1908 für Marie Gertrud Frieda Wolff
 Unten links: Konfirmations-Schein vom 15. März 1910 für Franz Hermann Wolff
 Unten rechts: Konfirmations-Schein vom 6. April 1919 für Emma Marie Liesbeth Wolff
 
 
 
 
		.jpg) .jpg) 
 .jpg) .jpg) 
		In der oberen Reihe links der Müllermeister und Großvater Franz Hermann Wolff 
		mit seinem Enkel Manfred Jäzosch auf dem Pferd. Rechts daneben die Eltern 
		Emma und Bernhard Jäzosch mit ihrem Sohn, meinem 
		Vater Manfred Jäzosch, eine Aufnahme zur Hochzeitsfeier von Johanna 
		Jäzosch und Paul Scheel im Juni 1937.Das linke Bild in der unteren Reihe wird wohl ebenfalls von einer Hochzeit um 
		1937 stammen, Manfred mit zwei Mädchen vor einer feierlich 
		geschmückten Eingangslaube (aber nicht vor dem Haus von Johanna und Paul Scheel), 
		beide Mädchen waren vermutlich Blumenmädchen vor dem Hochzeitszug, rechts steht 
		Ilse Jäzosch. Das rechte Bild zeigt Manfred um 1935 
		an der Eingangstreppe zum Wohnhaus auf dem Mühlengrundstück.
 
 
 
		.jpg) .jpg) .jpg) 
		Mein Großvater Bernhard Jäzosch (1905-1945) mit seiner Ehefrau 
		Emma Marie Liesbeth (1905-1966, geborene Wolff), rechts daneben 
		noch einmal als junges Mädchen.
 
 
 
		Nach der Familienübersicht nun wieder zur Mühle in Kuschkow. Per Kaufvertrag 
		1895 übernahm Sohn Franz Hermann Wolff (1867-1936), inzwischen Müllermeister, den Mühlenbetrieb 
		nach seiner Heirat 1893 mit Karoline Kupsch aus Kuschkow. Um 1900 machte sich Hermann Wolff mit 
		dem Erwerb eines Dieselmotors unabhängig vom Wind. Die Ölmühle betrieb er wahrscheinlich weiterhin 
		mit einem Dampfkessel. Diese Ölmühle war in dem massiven Anbau rechts neben dem Mühlengebäude 
		untergebracht (vom Hof aus gesehen rechts, siehe unten, Lageplan auf der Zeichnung von 1950). 
		Sie musste gesondert angetrieben werden. Traditionelle Ölmühlen waren im deutschsprachigen 
		Gebiet ursprünglich zumeist Wassermühlen. Sie bestanden aus einem Samenstampfwerk, 
		einem Röstkessel und einer sogenannten Schlägel-Keilpresse. Der Prozess der 
		Ölgewinnung wurde als Ölschlagen bezeichnet. Der Ölmüller wurde vielfach 
		Ölschläger genannt. Weitere Informationen zum Stichwort "Ölmühle" 
		findet man z.B. bei Wikipedia. Alternativen zum Wind waren im Mühlenbetrieb damals nur Wasser 
		oder Krafterzeugung mit Hilfe von Tieren (Göpelwerke, Göpelmühlen), mit diesen Antriebstechniken 
		konnten dann alle Arten von Mühlen betrieben werden (Mahlmühlen, Ölmühlen, Hammermühlen, 
		Stampfmühlen, usw.). Andere maschinelle Hilfen für die im ländlichen Raum existierenden 
		Mühlenbetriebe brachte erst die technische Entwicklung des späten 19. Jahrhunderts.
 Hermann und Karoline Wolff hatten 7 Kinder (siehe oben), 3 Söhne (alle 
		waren Müller) und 4 Töchter. Kurt Hermann und Franz Hermann fielen 1915 bzw. 1916 im 
		Ersten Weltkrieg. Der dritte Sohn Emil starb 1934 an einer Krankheit und hinterließ als 
		Witwe Frieda (geborene Görzig) und Tochter Elfriede. Die Tochter Gertrud Marie Frieda 
		verstarb mit 23 Jahren. Johanna Margarete wurde nach Pretschen verheiratet mit Schneider 
		(siehe Foto oben mit Familie). Gertrud wurde 1926 verheiratet mit dem Schmiedemeister 
		Franz Jäzosch, Sohn des Alt-Schmiedemeisters Emil Jäzosch (1868-1940) und gebar 1927 
		Tochter Ilse. Diese Familie nahm 1945 ein tragisches Ende.
 Die jüngste Tochter Emma (Emma Marie Liesbeth) wurde am 25.5.1928 
		verheiratet mit dem Schmied Bernhard Jäzosch, ebenfalls Sohn des 
		Alt-Schmiedemeisters Emil Jäzosch aus Kuschkow. Kurz nach der Heirat ihrer jüngsten 
		Tochter Emma endete das überaus verzehrende Leben von Karoline Wolff im 
		Alter von 55 Jahren 
		am 25.12.1928.
 
 Emma Marie Liesbeth Wolff (6.4.1905 - 6.1.1966), Mühlenbesitzerin seit 1932
 Bernhard Erich Jäzosch (15.7.1905 - 28.4.1945), gefallen bei Halbe im Zweiten 
		Weltkrieg; Schmied, Müllermeister seit 28.1.1939, Mühlenneubau 1938
 Heirat am 25.5.1928. Nachkommen:
 Manfred Jäzosch (22.12.1929 - 22.9.1995), später Müllermeister, siehe Familienfoto 1937 oben
 
 Nach der Heirat mit Emma Wolff erlernte der bisherige Schmied Bernhard Jäzosch 
		das Müllerhandwerk. 1929 wurde ihr Sohn Manfred geboren, mein Vater. Emma übernahm 
		per Kaufvertrag den Mühlenbetrieb im Jahr 1932 
		von ihrem Vater Hermann Wolff. Darin wurden die Kaufsumme an Geld, Übernahme der hohen Schuldenlast 
		sowie diverse weitere Leistungen an Geld und Naturalien vereinbart. Erwähnenswert 
		aus diesem Kaufvertrag ist, dass der alte Ölmüller Hermann Wolff wöchentlich 
		2 Liter (!) Leinöl für sich allein beanspruchte, wahrscheinlich ist Leinöl sein 
		Lebenselixier gewesen. Die Vorliebe für Leinöl wurde über meinen Vater an 
		mich weitergereicht.
 
 
 .jpg) 
		Situation der Flurstücke zum Mühlengrundstück vor 1932: 
		Flurstücke 92 (Hofraum), 280/91 (Gartenland zum Hof) und 281/91 (Mühle 
		mit separater Zuwegung) sowie auf der gegenüberliegenden Straßenseite 338/68 und 339/67 (beides Gartenland). Als Eigentümer wird 
		Hermann Wolff genannt, die Zeichnung wird also kurz vor der 
		Eigentumsübertragung gemäß Kaufvertrag von 1932 entstanden sein.Bildquelle: Kreisdurchgangsstraße Kuschkow‒Pinnow. Gemarkung 
		Kuschkow. Maßstab 1:3000. Bildausschnitt aus einer undatierten 
		Aufmaßzeichnung der Ortslage Kuschkow mit Eintrag der Anliegergrundstücke, 
		Flurstücks-Nummern und Eigentümer. Foto der Originalzeichnung (Lichtpause), 
		© Brandenburgisches Landeshauptarchiv 
		(BLHA), Signatur "55 Provinzialverband III PK K 374/1 B"; Fotograf: 
		Norbert Rauscher, 9.10.2024. Weitere Angaben zu dieser Zeichnung finden Sie 
		auf der Startseite; wenn Sie das ganze Blatt sehen wollen, dann klicken 
		Sie hier: 
		►
 
 
 
		1933 brannte das Wohnhaus völlig ab. Mit sparsamsten Mitteln bauten Emma und 
		Bernhard Jäzosch noch im selben Jahr ein neues Wohnhaus, welches bis heute existiert. 
		Während der Bauzeit wohnte Emma mit ihrem Sohn bei den verwandten Nachbarn Schneider. 
		Auf dem Mühlenhof gab es im Stalltrakt eine sogenannte "Außenküche" 
		(außerhalb des Wohnhauses) und darüber einen Raum neben dem Heuboden, wo 
		wahrscheinlich die Männer in der Bauzeit wohnten.
 1934 Beginn der Planung für den Mühlenumbau. Die Planung und Ausführung für den 
		mühlentechnischen Umbau erfolgte durch die Firma Fürmeyer & Witte aus Mönchehof, 
		Kreis Kassel, vertreten durch das Büro Frankfurt/O., Danzigerstraße 42, Ingenieur 
		H. Mantey war der Generalvertreter, der auch die Zeichnung im Maßstab 1:100 mit 
		Datum 8.1.1934 angefertigt hat, betitelt mit: Zeichnung zum Umbau der Mühle 
		des Herrn B. Jäzosch, Kuschkow, siehe die folgenden Abbildungen. Die 
		ganze Zeichnung in höherer Auflösung sehen Sie hier: 
		►, 
		weitere Informationen zur Firma Fürmeyer & Witte siehe unten im Literaturverzeichnis. 
		Die Bauleistungen für den Umbau (Maurerarbeiten, Zimmerarbeiten, usw.) hat vermutlich 
		ein örtlicher Baubetrieb ausgeführt. Maschinen, Holz und weitere Baustoffe kamen zum 
		Teil aus der Windmühle und der Ölmühle.
 1936 setzte der Altmüller Franz Hermann Wolff seinem Leben ein Ende. Der Grabstein für 
		ihn und seine Ehefrau Marie Karoline ist in der Sammlung der historischen Grabsteine 
		auf dem Friedhof noch vorhanden, siehe das Foto auf der Sonderseite "Friedhof".
 1938 wurde das umgebaute massive Mühlengebäude mit der neuen Mühlentechnik fertiggestellt 
		und ging in Betrieb.
 
 
 .jpg) 
 .jpg) 
 Der Schmied Bernhard Jäzosch legte 1939 seine Müllermeisterprüfung 
		ab, mit Datum 28.1.1939 wurde ihm gemäß § 133 der Reichsgewerbeordnung der unten links abgebildete 
		Meisterbrief vom "Meisterprüfungsausschuß der Handwerkskammer zu Frankfurt (Oder)" 
		ausgestellt; eine lesbare Vergrößerung siehe hier: 
		►. Rechtsgrundlage zum 
		Zeitpunkt dieser Meisterprüfung war unverändert der § 133 der "Gewerbeordnung für das Deutsche Reich" 
		(Reichsgewerbeordnung) in der Fassung vom 26. Juli 1900, siehe Literaturverzeichnis. Schon ein Jahr später 
		endete der Mühlenbetrieb mit Beginn des Zweiten Weltkrieges. Bernhard Jäzosch musste in den Krieg ziehen. 
		Als Soldat gehörte er zu einer Kompanie von Schmieden und belegte in der Heereslehrschmiede in Berlin 
		von November bis Dezember 1941 einen Lehrgang, den er als Hufbeschlagschmied bestand, 
		die abgebildete "Anerkennung als geprüfter Hufbeschlagschmied" wurde ihm am 31.12.1941 von 
		der Bezirksverwaltung Berlin-Wedding ausgestellt; im selben Jahr entstand das Foto in Uniform. Er fiel 
		am 28.4.1945 im Kessel von Halbe, nur wenige Kilometer von seinem Heimatdorf Kuschkow entfernt.
 
 
 .jpg) .jpg) .jpg) 
 
 
 
		.jpg) Mein 
		Vater erzählte von einem französischen Kriegsgefangenen, der in der 
		Mühle helfen musste und mit anderen Kriegsgefangenen im Gasthof in 
		Gröditsch untergebracht war. Trotzdem endete der Mühlenbetrieb, die 
		Männer waren weg, die Felder konnten nicht mehr ausreichend bewirtschaftet 
		werden, es war Not. Mein Vater rechnete vergeblich damit, dass sich der 
		französische Kriegsgefangene nach dem Krieg melden würde. Leider kennt 
		niemand sein Schicksal. 
 1948 legte Manfred Jäzosch die Gesellenprüfung ab. 
		Darauf erhielt seine Mutter, Mühlenbesitzerin Emma Jäzosch, im August 1948 die Genehmigung 
		für "eine Lohnmüllerei nebenberuflich". Gemeinsam mit Müller Stricker nahm 
		Manfred Jäzosch (19-jährig) den Mahlbetrieb wieder auf. Im Foto links (leider in 
		schlechter Bildqualität) ist er im Februar 1952 zu sehen vor dem Eingang zum Wohnhaus 
		mit dem Müller Stricker (links im Bild) und Arnold Jäzosch (Mitte), dem jüngsten Bruder 
		seines Vaters.
 
 1950 wurden auf dem Hof Umbaumaßnahmen durchgeführt zur 
		Erweiterung der Wirtschafts- und Wohnnebenräume. Die Lücke zwischen der 
		Küche am Wohnhaus und dem Schuppen neben der Scheune wurde geschlossen. 
		Die Zeichnung zum Bauantrag für diesen Umbau wurde angefertigt und im 
		Januar 1950 vorgelegt durch Franz Mating, Bauunternehmer aus Kuschkow, 
		Kreis Lübben, unterschrieben durch die Bauherrin Emma Jäzosch, 
		genehmigt durch den Bürgermeister. Das Blatt trägt den Titel 
		"Zeichnung und Lageplan zum Bau eines Wirtschaftsgebäudes für die 
		Mühlenbesitzersfrau Emma Jäzosch in Kuschkow, Haus Nr. 51 Kreis Lübben.", 
		siehe die folgende Abbildung. Die Fotos danach zeigen den Hof im Februar 
		1952, leider wieder in schlechter Bildqualität.
 
 
		.jpg) 
 .jpg) .jpg) 
 
 
 
		.jpg) Manfred 
		Jäzosch (22.12.1929 - 22.9.1995), Müllermeister seit 30.5.1953 Jutta Thiele (14.1.1929 in Kay, Kreis Züllichau-Schwiebus - 17.2.2011), 
		Müllerin; Heirat am 14.1.1952. Nachkommen: Zwei Töchter
 
 Hochzeit Jutta Thiele + Manfred Jäzosch am 
		14.1.1952, meine Eltern.
 Links als Hochzeitspaar separat in vorschriftsmäßiger Kleidung, im Bild 
		darunter die Hochzeitsgesellschaft auf dem Mühlengrundstück und Hof 
		Gröditscher Straße 5 in Kuschkow, fotografiert vor dem oben in der 
		Zeichnung gezeigten Wirtschaftsgebäude von 1950 (gemäß Zeichnung ehemals 
		Haus Nr. 51). Links neben der Braut sitzen Emma Jäzosch und Arnold Jäzosch, 
		der Bruder ihres im Krieg gefallenen Mannes Bernhard Jäzosch. Rechts neben 
		dem Bräutigam die Brauteltern Frieda und Hermann Thiele, zum Kriegsende 
		vertrieben aus ihrem Heimatdorf Kay in der Neumark.
 
 Die Personen auf dem Hochzeitsfoto im Einzelnen (Reihen jeweils von links;  
		eine Vergrößerung dieses Fotos sehen Sie hier: 
		
		► ):
 
 1. Reihe vorn, Kinder: Ulrich Piesker (Sohn von Erna Piesker, der Cousine 
		von Emma Jäzosch, Köchin des Hochzeitsessens); Ellen Schneider (Tochter von Anni Schneider); 
		Dorothea Thiele (Schwester der Braut); Wolfgang Hilbert (Sohn des Gasthausehepaares Hilbert).
 
 2. Reihe: Johanna (Anna) Schneider (Schwester von Emma Jäzosch); Arnold Jäzosch 
		(Bruder des im Krieg gefallenen Mannes von Emma, Bernhard Jäzosch); Emma Jäzosch (Mutter des 
		Bräutigams); das Brautpaar; Brauteltern Frieda und Hermann Thiele; Martha Bartow (Tante der Braut).
 
 3. Reihe: Rudi Schulz ("Rudi Trallala", Fahrrad- und Motorrad-Bastelfreund 
		des Bräutigams); Walli (Großcousine von Manfred Jäzosch) und Walter Mai; Frieda
 
		und Karl Hilbert (Besitzer und Wirte vom Gasthaus "Zur Linde"); Brigitte (Gitti) Gehrmann 
		mit Siegfried Thiele (Bruder der Braut mit seiner Freundin); Margot Thiele (Brautschwester) mit 
		Siegfried Jäzosch (Cousin des Bräutigams und Sohn von Hermann Jäzosch); Elfriede Wolff (Tochter 
		des Bruders Emil von Emma Jäzosch) mit Helmut Koschack (Besitzer und Wirt vom Gasthaus 
		"Zum Grünen Baum"); Agnes und Franz Rattei; Ruth und Helmut Redlich (Cousine des Bräutigams 
		und Tochter von Anna Schneider, Pretschen); Helene Michovius (Tochter von Franziska Pauline geborene 
		Müller aus Kuschkow, Cousine von Emma Jäzosch); Herr Bartow hinter ihr (Onkel der Braut); Hertha 
		und Gerhard Görsdorf.
 4. Reihe hinten: Hannchen Schneider und Anni Schneider (verwandte Nachbarn); 
		Anna und Willi Jätzosch (Reichsbahnschmied in Berlin und Onkel des Bräutigams); Emma Wolff 
		(Frau von Otto Wolff, Großonkel des Bräutigams); Frieda und Gustav Rattei; Ehepaar Paul Kutzner 
		(Freunde von Emma Jäzosch); Müller Stricker; Frau Stetter.
 
 
 .jpg) 
 Es folgt noch einmal das Brautpaar im engeren Familienkreis, 
		von links nach rechts: Margot und Siegfried Thiele (Schwester und Bruder 
		der Braut), Emma Jäzosch (Mutter des Bräutigams), das Brautpaar Jutta 
		und Manfred Jäzosch, die Brauteltern Frieda und Hermann Thiele sowie 
		ganz rechts Dorothea Thiele (Schwester der Braut).
 
 
 .jpg) 
 
 1953 legte Manfred Jäzosch die Meisterprüfung für das Müllerhandwerk ab. 
		Unten rechts ist sein Meisterbrief zu sehen, ausgestellt vom Meisterprüfungsausschuss der 
		Landeshandwerkskammer Brandenburg am 30.5.1953. Links daneben wird noch einmal der Meisterbrief 
		von Bernhard Jäzosch gezeigt, hier in der (wohl nachträglich übergebenen) Schmuckfassung, 
		ausgefertigt vom Meisterprüfungsausschuss der Handwerkskammer zu Frankfurt/Oder am 28.1.1939. 
		Das oben abgebildete und handschriftlich ausgefüllte Meisterbrief-Formular wurde vermutlich 
		sofort nach bestandener Prüfung mitgegeben.
 
 
 .jpg) .jpg) 
 Von 1957 bis 1960 kam es zur erneuten Einstellung des Mahlbetriebes, wahrscheinlich 
		wegen des zu geringen Mehlbedarfs. Die Familien buken ihr Brot nicht mehr selbst, 
		sondern kauften es im Ladengeschäft beim Bäcker. 1960 erfolgte die Übernahme der 
		Mühle durch die örtliche LPG, die Mühle wurde zum Mischfutterwerk umgebaut, der 
		Mühlenbetrieb als traditionelles Handwerk war beendet.
 
 Mit einer von vielen als Zwang empfundenen Kollektivierung wurde 1960 die 
		Mühle von der LPG übernommen, nachdem meine Großmutter 1959 endlich alle 
		Schulden abgezahlt hatte. Die LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) 
		baute die Mühle zum Mischfutterbetrieb um für die Versorgung der Tiere. Manfred 
		Jäzosch kümmerte sich um Mühlenbauer und den Umbau. Er arbeitete noch 2 Jahre 
		als angestellter Müllermeister der LPG. Von 1963 bis 1971 wechselte er als 
		Meister in die Hainmühle Lübben, wo er bei Müllermeister Grassmann Lehrling 
		und Geselle war. In der ehemals eigenen Mühle führte seine Frau Jutta Jäzosch 
		als Schrotmüllerin den Betrieb weiter bis 1988. Im Jahr 1990 beendete die LPG 
		den Mühlenbetrieb. Es erfolgte eine Rückübertragung der stillgelegten Mühle 
		an die Müllerfamilie Jäzosch.
 
 Das folgende Bild zeigt den Mühlenhof im Frühjahr 1990. Wie man sehen kann, 
		war die Mühle noch in Betrieb, hinter der Mühle werden gerade von der Laderampe 
		aus Mehlsäcke gefüllt mit Roggenschrot aufgeladen und vor der hinteren 
		Scheunenausfahrt steht der überall bekannte und damals heiß begehrte Trabant-Kombi. 
		Kurz nach dieser Aufnahme wurde der Betrieb eingestellt, vermutlich mit Beginn 
		der Währungsunion am 1.7.1990. Ein wirtschaftlicher Betrieb war danach nicht mehr 
		möglich. Das massive Stallgebäude im Bild unten rechts stammt wohl aus der Zeit 
		um 1900-1910, Dokumente mit genaueren Angaben sind leider nicht vorhanden.
 
 
 .jpg) 
 Die Müllerfamilie Jäzosch setzte die Mühlengebäude zwar wieder in Stand und sorgte für 
		die allgemeine Bauerhaltung, jedoch wurde die Mühlentechnik nie wieder genutzt. Mit dem 
		Verkauf des kompletten Grundstücks nach dem Tod von Manfred Jäzosch 1995 und schließlich 
		Jutta Jäzosch 2011 endete die Mühlengeschichte der Familien Wolff und Jäzosch im Jahr 2011.
 
 Dies sind die letzten Bilder vom Mühlengrundstück und der erhaltenen und schon deutlich 
		verstaubten Ausstattung der Mühle vor dem Verkauf. Zuerst ist der Hof von der Feldseite 
		aus zu sehen. Dabei befindet sich im hohen mittleren Gebäudeteil die eigentliche Mühle 
		mit dem Mahlwerk, der Anbau rechts war ursprünglich das Maschinenhaus und nach einem 
		Umbau Anfang der 1960er Jahre das Lager für die gefüllten Mehl- bzw. Schrotsäcke der 
		LPG, links neben der Mühle schließt die Scheune an, in der sich ehemals auch die mit 
		Dampfkessel betriebene Ölmühle / Ölpresse befand. Aufnahmen bei unterschiedlichen 
		Lichtverhältnissen, einige Bilder zeigen den Innenraum schon im gereinigten Zustand 
		vor der Übergabe an die neuen Eigentümer. Ganz unten ist der letzte noch von der 
		alten Windmühle erhaltene Mühlstein zu sehen, angeblich liegt er an der Stelle, 
		an der ehemals die Windmühle stand.
 
 
 .jpg) .jpg) 
 .jpg) .jpg) 
 .jpg) .jpg) .jpg) 
 .jpg) .jpg) 
 .jpg) .jpg) 
 .jpg) .jpg) 
 .jpg) .jpg) 
 .jpg) .jpg) 
 .jpg) .jpg) .jpg) 
 
 | 
	
		| 
 
 Quellen- und Literaturverzeichnis
 
 Hinweis: Hier finden Sie nur Literaturangaben zum Inhalt dieser Seite im 
		weitesten Sinne. Das allgemeine Literaturverzeichnis 
		zu Kuschkow und der Niederlausitz als Thema der gesamten Website finden Sie auf der Hauptseite (Startseite, 
		siehe hier: ►).
 
 Aster, Rudolf von: Die allgemeine Gewerbe-Ordnung vom 17. Januar 1845, erläutert durch Hinweisung 
		auf deren Ergänzungen und Abänderungen und zusammengestellt mit den Gesetzen und Verordnungen, welche in 
		gewerbepolizeilicher Hinsicht neben der allgemeinen Gewerbe-Ordnung zur Anwendung kommen. Verlag der Königlichen 
		Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei (R. v. Decker), Berlin 1865. Enthält unter anderem auch die Verordnung, 
		betreffend den Betrieb der Bauhandwerke, vom 24. Juni 1856 (betrifft: Prüfungsordnung zur Meisterprüfung 
		sowie den Gewerbebetrieb der Zimmerleute, Maurer, Steinhauer / Steinmetze, Schieferdecker und Ziegeldecker,
		Mühlenbauer und Brunnenbauer).
 
 Brandenburg um 1900 auf topographischen Karten des Deutschen Reiches / Messtischblätter M 1:25000, 
		im Internet zu finden bei  © Arcanum Maps Budapest (https://maps.arcanum.com/de), siehe direkt hier: 
		
		► ‒ hervorragend zum nahtlosen Navigieren durch die ganze Provinz Brandenburg
 
 Brandenburgisches Landeshauptarchiv ‒ BLHA, im Internet 
		unter https://blha.brandenburg.de (siehe direkt hier: 
		►) mit Rechercheangeboten zu sämtlichen historischen 
		Dokumenten der brandenburgischen Landesgeschichte. Viele der Dokumente 
		sind inzwischen digitalisiert und per Internet frei zugängig, auch 
		diverse Fachbücher kann man sich als PDF-Dateien herunterladen.
 
 Chronik der Gemeinde Kuschkow. Herausgegeben von der 
		Gemeindevertretung Kuschkow zur 675-Jahrfeier 2003; Redaktion und 
		inhaltliche Bearbeitung durch Familie Gerhard Scheibe; Kuschkow 2003
 
 Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS). Der 
		deutsche Wortschatz von 1600 bis heute. Berlin-Brandenburgische Akademie 
		der Wissenschaften, zu finden unter https://www.dwds.de
 
 Ehrenberg, Carl Ferdinand von: Baulexikon. Erklärung der im gesammten Bauwesen 
		am häufigsten vorkommenden technischen- und Kunstausdrücke. Für Baumeister, Künstler, Ingenieure, 
		Bauhandwerker, Mühlenbauer, Bauunternehmer, Feldmesser, ... Mit 10 lithographirten 
		Tafeln. Druck und Verlag von Johann David Sauerländer, Frankfurt am Main 1840. Zweite Auflage 1843 
		postum, fortgesetzt von Eduard Knoblauch und L. Hoffmann, Stadtbaumeister in Berlin.
 
 Fürmeyer & Witte Maschinenfabrik für Mühlenbau, Mönchehof, Kreis Kassel. Die 
		Firma existierte von 1898 bis 1967 und zählte zu den führenden Mühlenbaubetrieben in Deutschland. 
		Das Technik-Museum Kassel zeigt Exponate von dieser Firma. Auf der Website des Museums findet man 
		unter https://www.tmkkassel.de einen interessanten Beitrag zu einem dort ausgestellten 
		"Doppel-Walzenstuhl zur Getreidevermahlung von Fürmeyer & Witte", wie er ähnlich 
		in der Kuschkower Mühle eingebaut war und dort bis zum Verkauf des Hofes existierte. Der Beitrag 
		wurde als PDF ausgedruckt, siehe direkt hier: 
		► 
		(© Technik-Museum Kassel, Ausdruck am 6.8.2023).
 
 Fürstliche Sächsische revidirte Landes-Ordnung in dero Marggraffthumb Nieder-Lausitz, 
		Die Unterthanen, dero Kinder, Dienste und Schuldigkeit, so wol gemeine Handwercksleute, Tagelöhner und 
		Arbeiter, wie auch Schäffer und Müller betreffend. Zu Guben Druckt und verlägt es Christoff Gruber, 
		im Jahr 1669. Darin enthalten: Titulus IX. Von Müllern, ihren Metzen und Mahl-Geld. Originaltext 
		digitalisiert von Google (siehe hier: 
		►), 
		Transkription von Bernhard Wagner, zu finden auf seiner privaten Website unter www.wagner-b.de 
		> Ahnenseite > Niederlausitzer Fundgrube (siehe hier: 
		
		►). Die Textfassung von 1710 wurde digitalisiert von der Universitätsbibliothek 
		Heidelberg (siehe hier: 
		
		►), die ursprüngliche Fassung von 1652 findet man bei der Sächsischen Landesbibliothek 
		Dresden im Sammelwerk "Corpus juris Saxonici ... 1672", dort unter "Constitutiones und 
		Patenta ... Ober- und Nieder-Lausitz" ab Seite 146 (= Seite 1.694 im PDF-Dokument).
 
 Gewerbeordnung für das Deutsche Reich (Reichsgewerbeordnung) in der Fassung 
		vom 26. Juli 1900. Zur Meisterprüfung siehe § 133 "Meistertitel". Digitalisat 
		der kompletten Textausgabe von Wikisource siehe hier: 
		
		►. In Nachfolge der Gewerbeordnung für den Norddeutschen Bund 
		vom 21.6.1869, vielfach geändert, gilt ohne Unterbrechung als "Gewerbeordnung" in der 
		aktualisierten Fassung bis heute.
 
 Herzberg, Heinrich, unter Mitwirkung von Hans Joachim 
		Rieseberg: Mühlen und Müller in Berlin. Ein Beitrag zur 
		Geschichte der Produktivkräfte. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1986
 
 Kaak, Heinrich: Die brandenburgische Ortsgeschichte in Personen, 
		Familien und ländlichen Schauplätzen. Brandenburgische 
		Historische Kommission e.V., Potsdam 2011; separat publiziert als 
		"Leitfaden für Ortschronisten in Brandenburg". Als PDF zu finden auf der 
		Website des Brandenburgischen Landeshauptarchivs unter 
		https://blha.brandenburg.de
 
 Lehmann, Rudolf: Historisches Ortslexikon für die Niederlausitz. 
		Band 1: Die Kreise Luckau, Lübben und Calau. Erschienen im Selbstverlag des 
		Hessischen Landesamtes für geschichtliche Landeskunde, Marburg 1979; Kuschkow 
		auf Seite 185. Digitalisiert erschienen im Berliner Wissenschafts-Verlag 2011
 
 Lippert, Woldemar (Hrsg.): Urkundenbuch der Stadt Lübben. Teile 1-3. Im Auftrage 
		der Stände des Markgraftums Niederlausitz herausgegeben von Woldemar Lippert. Druck und Verlag 
		der Wilhelm und Bertha von Baensch Stiftung, Dresden.
 Band 1: Die Lübbener Stadtbücher. Dresden 1911
 Band 2: Die Lübbener Stadtrechnungen des 15. und 16. Jahrhunderts. Dresden 1919
 Band 3: Die Urkunden der Stadt und des Amtes Lübben, der Herrschaften Zauche, Pretschen und Leuthen. Dresden 1933
 Digitalisiert von der Sächsischen Landesbibliothek Dresden unter 
		https://katalog.slub-dresden.de/id/0-1167150465
 
 Lübbener Kreiskalender (Kreis-Kalender) in historischen 
		Ausgaben ab 1913 (Stand Dezember 2022), digitalisiert als PDF mit vielen 
		interessanten Beiträgen auch zu Kuschkow und Umgebung, findet man auf 
		der Website der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam unter 
		https://opus4.kobv.de/opus4-slbp/solrsearch/index/search/searchtype/collection/id/18476
 
 Mager, Johannes: Mühlenflügel und Wasserrad. Mit 200 
		Bildern. VEB Fachbuchverlag Leipzig 1987
 
 Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e.V., Landesverein 
		der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung (DGM) e.V., 
		im Internet zu finden unter https://www.muehlen-in-brandenburg.de
 
 Neumann, Johann Wilhelm: Die Verhältnisse der 
		Niederlausitzischen Landbewohner und ihrer Güter von den 
		frühesten bis auf die neuesten Zeiten. Ein Beitrag zum 
		Niederlausitzischen Provinzial-Rechte. Lübben bei C. T. Gotsch, 1835. 
		Digitalisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin / Preußischer 
		Kulturbesitz. Enthält eine detaillierte Darstellung der sozialen 
		Schichten innerhalb eines Dorfes mit ihren unterschiedlichen 
		Besitzverhältnissen, Rechten und Pflichten.
 
 Oeser, Louis: Die Mühlsteinfabrik zu Jonsdorf bei Zittau. Enthalten in: 
		Album der Sächsischen Industrie ... Herausgegeben von Louis Oeser. Zweiter Band, Seiten 
		105-111. Neusalza 1856. Digitalisiert von der Sächsischen Landesbibliothek Dresden unter 
		https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/506/1, Auszug siehe direkt hier: 
		►, 
		Transkription von Wikisource siehe hier: 
		►. 
		Mit interessanten Angaben zu den erforderlichen Gesteinsqualitäten für Mühlsteine. Vom Werk in 
		Jonsdorf wurden Mühlsteine auch in die Niederlausitz und nach Brandenburg geliefert.
 
 Scheibe, Gerhard: Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Kuschkow, Kreis Lübben. 
		Kuschkow 1978 (erschienen im Eigenverlag der Gemeinde zur 650-Jahrfeier)
 
 Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. 
		Statistische und nationalökonomische Untersuchungen. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, 
		Halle 1870 (digitalisiert vom Münchener DigitalisierungsZentrum der Bayerischen Staatsbibliothek). 
		Behandelt wird zu großen Anteilen Preußen; zum Thema Mühlen / Müller siehe die Seiten 397-402.
 
 Schubert, M.: Adressbuch der Dampfkesselbesitzer Deutschlands. 
		Nach amtlichen Unterlagen bearbeitet von M. Schubert, Bureau-Vorsteher des 
		Dampfkessel-Revisions-Vereins Berlin. Band I: Provinz Brandenburg. Verlag von 
		Eisenschmidt & Schulze, Leipzig 1897. Kschieschang mit einer Ölmühle in Kuschkow 
		auf Seite 83.
 
 Schwarz, Johann Nicolaus: Wörterbuch, über die Chursächsischen, auch Ober- und 
		Nieder-Lausitzischen Gesetze, bis zum Jahr 1792. 5 Theile (Bände). Gedruckt mit Meinholdischen Schriften, 
		Dresden 1792-1794. Digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt in Halle 
		(Saale) unter https://opendata.uni-halle.de/handle/1981185920/84161?locale=de
 Sehr gut geeignet für das Studium der sächsischen Rechtsverhältnisse in der Niederlausitz vor dem Übergang 
		an Preußen; die Themen Dorfmüller, Mühle, Mühlenordnung, Mühlwesen usw. werden ausführlich behandelt.
 
 Treutler, Gerd-Christian Th.: Mühlenwesen (Kurmark, plattes Land). Website 
		"Brandenburgikon ‒ Landesgeschichte online", Arbeitskreis brandenburgische 
		Landesgeschichte / Brandenburgische Historische Kommission e.V. / Universität Potsdam, dort unter > 
		Historisches Lexikon Brandenburgs > Ländlicher Raum > Mühlenwesen (abgerufen am 11.7.2022 
		direkt unter https://brandenburgikon.net/index.php/de/sachlexikon/muehlenwesen)
 
 Website "Fotografie und Architektur" (siehe hier: 
		►) mit Fotos 
		und Informationen zu historischen Gebäuden, Dörfern und Architekturobjekten; zur Dorfgeschichte in 
		Brandenburg allgemein sowie in Kuschkow siehe dabei die Spezialseiten:
 - Dorfentwicklung in Brandenburg ‒ Teil 1, Kulturgut im ländlichen Siedlungsraum (siehe hier:
		►)
 - Dorfentwicklung in Brandenburg ‒ Teil 2, Gebäude, Baugestaltung, Natur und Landschaft (siehe hier: 
		►)
 - Dorfentwicklung in Brandenburg ‒ Teil 4, Bauernhausarchitektur in Stichworten und Bildern (siehe hier:
		►)
 - Architekturfotos und einige Angaben zu Kuschkow (siehe hier: 
		►)
 - Erwin Seemel: Bevölkerungs- und Wirtschaftsverhältnisse im Amt Lübben um 1720 (siehe hier:
		►)
 
 Wegener, Fritz: Beiträge zur Chronik des Dorfes Kuschkow. 
		Enthalten in: Lübbener Kreis-Kalender 1927, Verlag des Lübbener 
		Kreisblattes, Buchdruckerei Richter & Munkelt, Lübben (Spreewald); 
		Seiten 46-51 (siehe direkt hier: 
		►)
 
 Wegener, Fritz: Die 600-Jahrfeier der Dorfgemeinde Kuschkow. 
		Enthalten in: Lübbener Kreis-Kalender 1929, Verlag des Lübbener 
		Kreisblattes, Buchdruckerei Richter & Munkelt, Lübben (Spreewald); Seite 
		44 (siehe direkt hier: 
		►; 
		der Name des Lehrers Wegener ist im Artikel falsch als "Wegner" 
		angegeben)
 
 Wichert, C. H. W. von: Die Polizei-Verordnungen des Regierungs-Bezirks Potsdam. 
		Druck und Verlag von A. W. Hayn's Erben, Berlin 1880. Enthält unter anderem die Kapitel Baupolizei, 
		Feuerpolizei, Feldpolizei, Gewerbepolizei, Wegepolizei, usw.; zum Abstandserfordernis bei der 
		Errichtung von Windmühlen siehe Seite 59. Digitalisiert von der Staatsbibliothek Berlin / 
		Preußischer Kulturbesitz, zu finden unter https://digital.staatsbibliothek-berlin.de
 
 
 Historische Filme zum Mühlenbau
 
 Im Internet findet man einige interessante Filme, in denen historische 
		Handwerkstechniken und Arbeitsabläufe zum Mühlenbau gezeigt werden, wie 
		sie auch für Brandenburg und die Niederlausitz typisch waren. Die 
		Arbeiten werden teilweise durch die letzten in der rheinischen Region 
		noch aktiven Handwerker ausgeführt, welche die alten Techniken noch 
		beherrschen und praktizieren, es handelt sich somit um sehr interessante 
		Zeitdokumente. Alle Filme laufen bei YouTube, teilweise mit vorgeschalteter 
		und/oder zwischengeschalteter Fremdwerbung, die in keinem Zusammenhang 
		mit dem Inhalt des jeweiligen Films steht (nutzen Sie Firefox mit 
		installiertem Werbeblocker; wenn die Werbung trotzdem erscheint, dann 
		klicken Sie unten rechts auf > Überspringen). Die folgenden Links 
		verweisen auf diese Plattform, dort finden Sie weitere Informationen 
		zu den Filmen, Forschungseinrichtungen, Instituten, usw.:
 
 Mühlsteinschärfen und Herrichten des Mahlgangs. Ein historischer 
		Film von 1973, hergestellt durch das Amt für Rheinische Landeskunde Bonn, Fritz 
		Langensiepen, im Auftrag des Landschaftsverbandes Rheinland. Rheinisches 
		Freilichtmuseum Kommern 1973. Gezeigt werden die Arbeiten des Mühlenbauers beim 
		Schärfen und Einsetzen eines Mühlsteins in den Mahlgang einer Windmühle. Dauer des 
		Films etwa 20 Minuten, bei YouTube unter https://www.youtube.com/watch?v=ZAwzxbPdsqg 
		‒ siehe direkt hier: 
		► 
		(Stand 20.12.2024).
 
 Herstellen eines Schleifsteins in der Sandsteingrube Chr. Hort. Ein 
		historischer Film von 1971, hergestellt durch das Amt für Rheinische Landeskunde Bonn, 
		Gabriel Simons, Sandsteingrube Chr. Hort, Neidenbach 1971, im Auftrag des Landschaftsverbandes 
		Rheinland. Gezeigt wird die Gewinnung eines Schleifsteins durch Steinhauer im Bergischen Land 
		mit Schrothämmern, Keilen und Hebeisen, das Lösen der Blöcke aus dem Fels und die Bearbeitung 
		der Flächen des Schleifsteins. Auf die gleiche Weise wurden auch Mahlsteine / Mühlsteine von 
		spezialisierten Mühlsteinhauern hergestellt. Dauer des Films etwa 49 Minuten, bei YouTube 
		unter https://www.youtube.com/watch?v=HtNLEYQnFRs ‒ siehe direkt hier: 
		► (Stand 20.12.2024).
 
 Anbringen der Windmühlenflügel. Ein historischer Film von 
		1973, hergestellt durch das Amt für Rheinische Landeskunde Bonn, Fritz 
		Langensiepen, im Auftrag des Landschaftsverbandes Rheinland. Rheinisches 
		Freilichtmuseum Kommern 1973. Gezeigt werden die Arbeiten des Mühlenbauers bei 
		der Montage der Mühlenflügel einer Windmühle. Dauer des Films etwa 23 Minuten, 
		bei YouTube unter https://www.youtube.com/watch?v=H8yznwvzKA8 
		‒ siehe direkt hier: 
		► 
		(Stand 20.12.2024).
 
 
 
 
 |